FMA erinnert Banker: Kein Gewinn – kein Bonus

FMA erinnert Banker: Kein Gewinn – kein Bonus
In einem Rundbrief an die heimischen Banken hat die Finanzmarktaufsicht an die seit Jänner 2011 gültigen Vergütungsbestimmungen erinnert.

Immer wieder sorgen hohe Bonuszahlungen für Bankmanager für Unmut in der breiten Bevölkerung. Die Europäische Bankenaufsicht EBA hat im Vorjahr zu Boni Richtlinien ausgearbeitet, die seit heuer auch im heimischen Bankwesengesetz Anwendung finden. In einem Rundschreiben an die Banken hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) nun die praktischen Anwendungen konkretisiert.

Demnach darf unter anderem ein Bonus nicht ausgezahlt werden, wenn es keinen Gewinn gibt, wie FMA-Vorstand Helmut Ettl erläutert. Einschränkungen gibt es auch für Banken, die Staatshilfe bezogen haben. „2009 wurden trotz Staatshilfe hohe Boni gezahlt“, sagt Ettl. Von dem Gesetz nicht erfasst sind frühere Boni und vor 2011 abgeschlossene Verträge.

Apropos Staatshilfe: Die FMA geht derzeit nicht davon aus, dass heimische Banken weiteres Staatsgeld benötigen. Auch nicht die ÖVAG. Hier erwartet Ettl „schleunigst Ergebnisse in den nächsten Wochen“. Gemeint ist die Neustrukturierung des Sektors sowie der Verkauf der Volksbank International an die Sberbank.

Leitlinien

Kein zusätzliches Geld vom Staat will die Hypo-Alpe-Adria-Bank beantragen. Die neue Überprüfung der Risiko-Assets der Bank habe ergeben, dass der zu Jahresmitte von Notenbank und Aufsicht festgestellte Kapitalbedarf von 1,5 Milliarden Euro nicht mehr aktuell sei, sagte Hypo-Aufsichtsrats-Chef Johannes Ditz zum KURIER. Die Bank werde heuer ihre geplanten Risikovorsorgen von 400 Millionen Euro sogar unterschreiten.

Der Kapitalbedarf inklusive Risikopuffer dürfte nun höchstens 500 Millionen Euro betragen. Diese Summe wolle die Hypo aber nicht vom Staat, sondern durch Verkäufe von Bankteilen und Gesundschrumpfen aufbringen, betonte Ditz. Die Bank ersuche die Aufsicht, dafür ein Jahr Zeit zu bekommen.

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