Fluglotsenstreiks in Frankreich und Portugal
Passagiere müssen in der zweiten Wochenhälfte mit Störungen des Flugverkehrs in Frankreich und Portugal rechnen. Das teilte die europäische Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol am Dienstag mit. Grund sind Proteste der Lotsen in mehreren europäischen Ländern gegen EU-Pläne zur Liberalisierung der Luftraum-Überwachung. Bei der Austro Control finden am Donnerstagvormittag Betriebsversammlungen statt.
Auswirkungen noch nicht absehbar
Die genauen Auswirkungen sind nach Angaben eines Eurocontrol-Sprechers noch nicht abzusehen. Französische Gewerkschafter wollen demnach ab Mittwochabend um 19 Uhr bis Freitag um 5 Uhr früh die Arbeit niederlegen. In Portugal hat eine Lotsen-Gewerkschaft für Mittwoch um 8 Uhr und um 15 Uhr zu je zweistündigen Streiks aufgerufen. Am Donnerstagnachmittag könnte es erneut Störungen geben.
Auch in Zypern und Slowenien sind für Mittwoch zeitlich begrenzte Arbeitsniederlegungen vorgesehen, in Malta sollen die Lotsen-Streiks fast den ganzen Tag dauern. Für Donnerstag Früh sind neben den Betriebsversammlungen in Österreich Protestaktionen in Ungarn, der Slowakei und Griechenland angekündigt, in Tschechien planen Gewerkschafter einen ganztägigen Ausstand. In Deutschland hingegen ist der Streik abgesagt worden.
Routenänderungen denkbar
"Wir tun unser Bestes, um die Auswirkungen zu mildern", erklärte ein Sprecher von Eurocontrol. Möglich seien etwa Routenänderungen oder Verschiebungen - die Entscheidung, Flüge zu streichen, träfen aber die Fluggesellschaften selbst. Passagiere sollten sich im Zweifelsfall an ihre Fluggesellschaft wenden.
Die Proteste der Lotsen mit ihren Dachverbänden ATCEUC und ETF richten sich gegen EU-Pläne zur Liberalisierung des europäischen Luftraums mit seinen 28 nationalen Flugsicherungen. Die meist staatlichen Anbieter sollen die Gebühren senken und mehr Verkehr abwickeln. Die Gewerkschaften sehen Sicherheits- und Kapazitätsprobleme, die ihnen zufolge teils schon auf falschen Berechnungsgrundlagen fußten.
Kommentare