Fluglotsenstreik führt zu Ausfällen in Österreich
Der europaweite Fluglotsenstreik gegen die von der EU geplante Vereinheitlichung der Flugsicherung sorgt Donnerstag und Freitag für zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen. In Wien Schwechat wird es am Donnerstag ab 8.00 Uhr mehrstündige Betriebsversammlungen der Fluglotsen gegen den "European Single Sky" geben. Die AUA ist nach Eigenangaben nicht von Ausfällen betroffen, vereinzelt könne es aber zu Verzögerungen kommen. Die Airline empfiehlt ihren Kunden einen Blick auf die AUA-Homepage.
Lufthansa streicht zwölf Österreich-Flüge
Die AUA-Konzernmutter Lufthansa dagegen streicht am Donnerstag zwölf Flüge von und nach Österreich. Ausgenommen ist davon nur der Flughafen Innsbruck. Konkret werden folgende Flüge gestrichen: LH1233, LH3089, LH2327, LH3088, LH1234, LH2326, LH1251, LH1250, LH2341, LH1261, LH2340, LH1260.
Flugpassagiere mit Ziel Italien hatten bereits am Mittwoch unter Verzögerungen und Ausfällen zu leiden. Ab 19.00 Uhr am Mittwochabend wollten auch Fluglotsen in Frankreich ihre Arbeit niederlegen. In insgesamt zwölf europäischen Ländern planen Gewerkschaften am Donnerstag Aktionen, nicht überall kommt es jedoch zu Arbeitsniederlegungen. Deutsche Lotsen beteiligen sich nicht, bei Flügen etwa über den französischen Luftraum können aber auch Verbindungen von und nach Deutschland betroffen sein.
Hauptauswirkungen in Frankreich
"Die Hauptauswirkungen werden für Frankreich erwartet", erklärte ein Sprecher der europäischen Flugaufsichtsbehörde Eurocontrol in Brüssel mit Blick auf Donnerstag. Die französische Flugaufsicht verlangt nach Informationen von Eurocontrol von den Fluggesellschaften, die Zahl ihrer Verbindungen zu den Pariser Airports Orly, Charles de Gaulle und Beauvais um zwanzig Prozent zu reduzieren.
In Griechenland kam es wegen eines vierstündigen Streiks der Lotsen zu kleineren Beeinträchtigungen. Am Donnerstag soll der Flugverkehr in dem Mittelmeerland weitgehend unbeeinträchtigt bleiben. "Es wird keinen Streik geben", sagte eine Sprecherin des Flughafens in Athen. Die griechische Gewerkschaft der Fluglotsen (EEEKE) hatte ursprünglich mitgeteilt, sich am Donnerstag zwischen 10.00 Uhr und 13.00 Uhr an den Streiks ihrer europäischen Kollegen beteiligen zu wollen.
Die europäischen Pläne zur Luftraumüberwachung, gegen die sich die Proteste richten, seien von "anhaltender Kostenreduzierung" geprägt, beklagte François Ballestero von der EU-Transportarbeitergewerkschaft ETF. "Sicherheit wird nicht als oberste Priorität betrachtet. Wir lehnen Personalkürzungen ab." ETF und die europäische Lotsengewerkschaft ATCEUC organisieren die Proteste.
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