Flughafen Wien: Aufstockung an der Spitze

In Vorstand und Aufsichtsrat kommen einige Personen dazu. Fragen zum Skylink wurden auf der Hauptversammlung nicht beantwortet.

Zu einer "unnötigen außerordentlichen Hauptversammlung", wie sie Anlegerschützer Wilhelm Rasinger bezeichnete, lud am Mittwoch der Flughafen Wien seine Aktionäre ins Austria Center Vienna. Rund 250 Aktionäre und -vertreter kamen zur Abstimmung über magere drei Tagesordnungspunkte. Diese wurden - nach nur einem halben Dutzend Wortmeldungen - bereits rund eine Stunde später beschlossen. So wird zum einen die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder von höchstens neun auf zehn Personen erhöht. Zum anderen wurde der Vorstand befristet bis Jahresende auf vier Mitglieder erweitert. Dies ist nötig, da Julian Jäger und Günther Ofner neu in die Chefetage einziehen, die Verträge der bisherigen Vorstände Gerhard Schmid und Ernest Gabmann aber noch bis Jahresende laufen. Der Interimschef des Flughafens, Christoph Herbst, wechselt mit September in den Verfassungsgerichtshof.

Erwin Hameseder, Vorstandschef der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien, kommt als neuer Aufsichtsrats-Vorsitzender, Claus Raidl, Nationalbank-Präsident, als neues Mitglied des Kontrollorgans. "Ich habe mir das sehr genau überlegt", sagte Raidl bei seiner Vorstellung. Jeder kenne die Probleme des Flughafens. Er fühle sich aber nur dem Aktienrecht und den Verhaltensregeln des Kapitalmarktes verpflichtet. "Dem ersten Politiker, der mich anruft, sage ich 'Auf Wiedersehen'", kündigte er an und erntete dafür Applaus. Rasinger zollte den beiden neuen Aufsichtsräten Respekt, kritisierte aber, dass das Organ zu groß sei; sechs Mitglieder würden auch reichen. "Einige ältere Herren im Pensionsalter sollten abtreten." Gleiches gelte für Schmid und Gabmann, die kurzzeitige Aufstockung des Vorstands sei "skurril und einzigartig".

Fragen zum neuen Terminal Skylink wurden zum Ärger mancher Kleinanleger nicht beantwortet.

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