Flucht nach vorne

Flucht nach vorne
Das Jobpaket des Brüsseler EU-Gipfels ist nicht mehr als eine Ablenkungsaktion.

Fast zehn EU-Gipfel beschäftigten sich im Vorjahr mit der Schuldenkrise. Sieben Regierungschefs, die das Euro-Schlamassel nicht in den Griff bekamen, mussten den Hut nehmen. Durch den Rundumschlag der Ratingagenturen spitzt sich die Krise heuer noch zu. Griechenland ist nur die Spitze des Eisberges.

Umso verblüffender sind Marketing- und PR-Aktionen, wie das "neue" Wachstumspaket vom montäglichen EU-Gipfel. Noch nicht abgerufene Milliarden aus dem EU-Struktur- bzw. Sozialfonds werden neu zusammengekratzt und im Kampf gegen die Krise eingesetzt. Die Gelder aus diesen EU-Töpfen waren von Anfang an für Wachstum und Beschäftigung zweckgewidmet.

In Wirklichkeit lenken die EU-Chefitäten nur von der entscheidenden Frage ab: Wie kann man Griechenland möglichst sanft, also ohne Kollateralschaden für alle anderen Euro-Länder pleitegehen lassen. Denn immer neue Milliarden von Deutschland zu verlangen, den EU-Zahlmeister aber gleichzeitig mit alten Nazi-Reflexen zu pflanzen – dieses Spiel wird sich Berlin verständlicherweise nicht auf Dauer gefallen lassen. Auch in Wiener Regierungskreisen dürfte bald klar werden, dass das griechische Fass keinen Boden hat.

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