Flexibles Arbeitszeitmodell in der Metallindustrie bisher wenig nachgefragt

Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie
Nur 15 von 1200 Unternehmen vereinbarten bisher ein neues Arbeitszeitmodell.

Das G’riss um das im vergangenen Sommer ausgehandelte neue flexible Arbeitszeitmodell in der Metalltechnischen Industrie hält sich in Grenzen: Bisher haben laut Fachverbandsobmann Christian Knill erst 15 der insgesamt 1200 Unternehmen der Branche eine Betriebsvereinbarung über Arbeitszeitmodelle mit eigenen Konten für Mehr- und Minusstunden ausgehandelt. Allerdings erwartet die Branche zahlreiche weitere Abschlüsse, 180 Firmen hätten an intensiven Schulungen teilgenommen.

Trotz des eigenen Modells hofft Knill auf weitere Flexibilisierung durch die laufenden Sozialpartnerverhandlungen. Allerdings sei ihm eine gesetzliche Lösung lieber als ein "Tauschgeschäft" unter den Sozialpartnern. Im Raum steht derzeit ein Deal Flexibilisierung gegen sechste Urlaubswoche. Es gebe, so Knill, ohnehin genug freie Tage. Einschließlich Urlaub und Feiertage entfallen 37 Tage pro Jahr als Arbeitstage.

2017 wieder Wachstum

Für die Branche mit 128.860 Mitarbeitern und einem Produktionswert von 35,6 Milliarden Euro ist Knill heuer optimistisch. Die Auftragslage sei "solide bis gut". Rund ein Fünftel der Unternehmen erwartet im nächsten halben Jahr eine bessere Geschäftsentwicklung, mehr als 70 Prozent eine stabile Entwicklung.

Mit Zuwächsen rechnen die vorwiegend als Zulieferer tätigen Unternehmen auch wieder im Export. Im Vorjahr gab es ein kleines Minus von 0,6 Prozent auf 31,5 Milliarden Euro. Unterm Strich blieb ein Handelsüberschuss von 6,6 Mrd. Euro. Allerdings mit starken regionalen Schwankungen. In Europa gab es 2,7 Prozent Plus, in den USA 1,3 Prozent Minus. Stark fiel das Minus bei Exporten in die Schweiz, nach Russland und nach China aus. aus. 74 Prozent des Exports gehen in die EU-Staaten.

Kommentare