USA

Abgaskrimi: Nach VW wurde jetzt Fiat Chrysler erwischt

Die US-Umweltbehörde EPA verdächtigt auch Fiat Chrysler des Abgas-Betrugs. Der Aktienkurs des Autobauers rutsche ab.

Nach der Einigung zwischen den US-Behörden und dem VW-Konzern über eine Milliarden-Strafe wegen Abgasmanipulationen in Dieselautos geht das große Aufräumen in der Automobilindustrie weiter.

Am Donnerstag hat die US-Umweltbehörde EPA den Hersteller Fiat Chrysler Automobiles (FCA) ins Kreuzfeuer genommen. Der italienisch-amerikanische Konzern soll in 104.000 Fahrzeugen der Drei-Liter-Dieselmodelle Jeep Grand Cherokee und des Pick-ups Dodge RAM 1500 eine Software einsetzen, die den Stickoxid-Ausstoß angeblich beeinflusst. Betroffen sollen die Baujahre 2014 bis 2016 sein. Deatail am Rande: Beide Modelle sind auch in Österreich auf dem Markt.

Wink mit dem Zaunpfahl

Die US-Behörde wirft FCA vor, eine möglicherweise verbotene Software nicht offengelegt zu haben. „Wir arbeiten weiter daran, die Beschaffenheit und die Auswirkungen dieser Vorrichtungen zu untersuchen“, sagte Cyntha Giles von der EPA. „Alle Autohersteller müssen die gleichen Gesetze einhalten, und wir werden weiterhin jene Unternehmen zur Rechenschaft ziehen, die sich einen unlauteren und verbotenen Wettbewerbsvorteil verschaffen.“

"Einmal mehr hat ein großer Autohersteller die Entscheidung getroffen, die Gesetze zu umgehen und wurde dabei erwischt", erklärte Mary Nichols von der kalifornischen Umweltbehörde CARB.

Wie schon die VW-Manager ihren Kollegen vorgerechnet haben, kann die EPA Strafen in Höhe von bis zu 37.500 Dollar (35.100 Euro) pro Fahrzeug verhängen. Im schlimmsten Fall könnte das Fiat Chrysler rund 3,9 Milliarden Dollar (3,65 Milliarden Euro) kosten. Doch auch im Fall VW wurden bei weitem nicht die maximalen Bußgelder verhängt.

Aktie abgestürzt

Der Kurs der Aktie von Fiat Chrysler, die in Mailand und New York notiert, ist regelrecht abgestürzt. In den USA verloren die FCA-Papiere rund 18 Prozent, in Mailand sogar 20 Prozent. Das ist der größte Kurseinbruch seit dem Zusammenschluss der beiden Auto-Riesen im Jahr 2014.

Vorwürfe bestritten

Indes bestreitet Fiat Chrysler die Vorwürfe. Alle Fahrzeuge würden den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, teilte der Auto-Riese mit. Der Fall dürfte noch spannend werden.

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