Feuerfestkonzern RHI mit noch mehr Gewinn

Feuerfestkonzern RHI mit noch mehr Gewinn
Ergebnis nach Ertragsteuern legte in den ersten neun Monaten um 14,3 Prozent auf 64,0 Mio. Euro zu.

Der vor der Fusion mit dem brasilianischen Konkurrenten Magnesita stehende österreichische Feuerfestkonzern RHI hat im dritten Quartal seinen Gewinnanstieg im Jahresabstand etwas beschleunigen können. Das Ergebnis nach Ertragsteuern legte in den ersten neun Monaten um 14,3 Prozent auf 64,0 Mio. Euro zu, bis Juni hatte der Zuwachs weniger als 13 Prozent auf 39 Mio. Euro ausgemacht.

Das EBIT lag in den ersten neun Monaten mit 101,1 Mio. Euro um 10,6 Prozent höher, die EBIT-Marge verbesserte sich im Periodenvergleich auf 8,2 (7,0) Prozent. Im 3. Quartal allein lag das EBIT mit 32,5 Mio. Euro höher als die von der APA befragten Analysten im Schnitt erwarteten (28,9 Mio. Euro), im Jahresabstand war es jedoch 22 Prozent niedriger. Ebenso kam das EBITDA im 3. Quartal um 16 Prozent auf 48 Mio. Euro zurück, wie RHI am Dienstag bekanntgab. Das Ergebnis nach Ertragsteuern lag im Zeitraum Juli bis September mit 25 Mio. Euro um gut 4 Prozent höher als im Vorjahresvergleich.

Das Neunmonats-EBITDA wuchs um 4,5 Prozent auf 148,7 Mio. Euro, die EBITDA-Marge auf 12,1 (10,8) Prozent. Das operative Ergebnis (vor Aufwendungen aus Derivaten aus Lieferverträgen sowie Wertminderungs- und Restrukturierungseffekten) stieg in den neun Monaten um 7,2 Prozent auf 98,0 Mio. Euro, die operative Marge betrug 8,0 (7,0) Prozent.

Für das Gesamtjahr 2016 erwartet RHI eine Verbesserung der operativen Ergebnis-Marge um rund einem Prozentpunkt auf rund 8 Prozent - bereinigt um externe Aufwendungen im Zusammenhang mit dem geplanten Zusammenschluss mit Magnesita, erklärte RHI im Ausblick. Der Umsatz werde 2016 unter jenem von 2015 liegen, unter Annahme eines stabilen wirtschaftlichen Umfelds und bei gleichbleibenden Fremdwährungskursen.

Bis September verringerte sich der Umsatz um 6,5 Prozent auf 1,227 Mrd. Euro. In der Division Stahl sank er wegen einer schwächeren Geschäftsentwicklung in Südamerika, Europa und China um 4,6 Prozent. In der Division Industrial betrug der Rückgang sogar 11,3 Prozent - wegen geringerer Auslieferungen in den Sektoren Zement/Kalk, Umwelt, Energie, Chemie.

Dass trotz Umsatzrückgangs das operative Ergebnis anstieg, sei vor allem auf eine erfreuliche Ergebnissituation der Division Stahl aufgrund positiver Produktmixeffekte und einer besseren Auslastung der Kapazitäten infolge eines Absatzanstiegs zurückzuführen. Zudem habe sich das operative Ergebnis der Division Rohstoffe infolge einer guten Auslastung der heimischen Rohstoffwerke verbessert. In der Division Industrial blieb man operativ dagegen hinter dem Vorjahr zurück.

Der Free Cashflow war heuer Ende September mit 75,5 Mio. Euro etwa ebenso hoch wie ein Jahr davor mit 74,8 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung sank gegenüber Ende 2015 von 397,9 auf 364,0 Mio. Euro. Der Mitarbeiterstand von 7.898 auf 7.568.

Mit dem Zusammengehen von RHI und Magnesita soll der Sitz von RHI in die Niederlande und die Börsennotiz von Wien nach London verlegt werden, hieß es Mitte Oktober - die Wiener Börse versucht noch, den Abgang zu verhindern. RHI darf 46 bis 50 Prozent plus eine Aktie an Magnesita übernehmen. RHI-Aktionäre sollen ihre Titel in Papiere der neuen holländischen RHI Magnesita tauschen oder auch ein Abfindungsangebot verlangen können. Die Fusion soll bei etwa gleichem Umsatz - zusammen 2,6 bis 2,8 Mrd. Euro im Jahr 2020 - mehr Gewinn bringen, als EBIT-Marge sind dann über 12 Prozent angepeilt.

Mit 1. Dezember übernimmt bei RHI der neue Vorstandschef Stefan Borgas das Ruder, Interims-Chef Wolfgang Ruttenstorfer zieht sich wieder auf sein Aufsichtsratsmandat zurück.

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