Exportwachstum und Investitionsdynamik lassen etwas nach

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Laut Wifo gibt es 2018 höhere Lohnzuwächse und mehr verfügbare Einkommen.

Mit der Verflachung der Exportkonjunktur - die Ausfuhren sollen laut Wifo heuer und 2019 real um 5,5 bzw. 4,5 Prozent klettern - wird sich laut Wirtschaftsforschungsinstitut auch die kräftige Investitionsdynamik allmählich etwas abschwächen. Die Konsumausgaben der Privathaushalte würden robust bleiben, der Konjunktur aber keinen zusätzlichen Aufwärtsschub mehr verleihen.

Von der lebhaften Exportdynamik profitiert laut Wifo vor allem die heimische Sachgütererzeugung, Produktion und Beschäftigung würden hier kräftig zunehmen. Die Kapazitätsauslastung sei 2017 deutlich angestiegen und erreiche heuer im ersten Quartal ähnlich hohe Werte wie zuletzt 2000, 2007 und 2011. Nach dem ersten Halbjahr schwäche sich diese Dynamik dann aber etwas ab. Ebenso werde die Investitionsdynamik im zweiten Halbjahr etwas abnehmen. Für die Ausrüstungsinvestments 2018/19 sieht man 6 bzw. 3,5 Prozent Plus.

Günstige Beschäftigungssituation

2018 dürfte die günstige Beschäftigungssituation mit höheren Lohnzuwächsen einhergehen, die sich in einem Anstieg der verfügbaren Einkommen niederschlagen, so das Wifo am Freitag. Die Zahl der unselbstständig aktiv Beschäftigten werde heuer noch um 1,9 Prozent zunehmen, 2019 dann um 1,1 Prozent. Trotz Rückbildung der Arbeitslosenquote werde diese 2019 - mit vom Wifo erwarteten 7,3 Prozent - jedoch noch immer um 1 1/2 Prozentpunkte über dem Wert von 2008, vor der Wirtschaftskrise, liegen.

Die Inflation wird sich in Österreich aus Wifo-Sicht nicht beschleunigen, auch wenn die Löhne 2018 und 2019 etwas stärker anziehen. Der Inflationsabstand zum Schnitt der Eurozone dürfte sich weiter verringern. Die Rate sieht das Wifo heuer und 2019 bei je 1,9 Prozent, laut HVPI-Kriterien bei je 2,0 Prozent.

Weltkonjunktur hat zugenommen

Die Weltkonjunktur-Risiken hätten gegenüber der Dezember-Prognose zugenommen, betonte am Freitag das Institut für Höhere Studien (IHS). Die Unsicherheiten über das Tempo der Normalisierung der US-Geldpolitik hätten die Volatilitäten an den Welt-Finanzmärkten steigen lassen - und eine stärker protektionistisch orientierte US-Handelspolitik verlangsame den Welthandel spürbar und reduziere auch das Wachstumspotenzial der USA. Größtes Konjunkturrisiko für Europa seien weiterhin die wirtschaftlichen Folgen des EU-Austritts der Briten (Brexit).

Fürs internationale Konjunkturbild geht das IHS von einer weiter schwungvollen Entwicklung im Euroraum aus mit BIP-Zuwächsen von 2,3 bzw. 1,9 Prozent heuer und 2019. Die US-Wirtschaft sollte in den beiden Jahren um 2,5 bzw. 2,2 Prozent wachsen. Auch in den Schwellenländern bleibe die Konjunktur aufwärts gerichtet, für China erwarte man 6,7 bzw. 6,3 Prozent BIP-Anstieg. Die globale Wirtschaft dürfte demnach um 3,8 bzw. 3,5 Prozent expandieren, nach 3,7 Prozent Wachstum im vorigen Jahr.

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