Exportrekord 2013: Größtes Plus in Frankreich und Russland

Zuwächse gab es bei Erntemaschinen, Kränen, Heizkesseln bis hin zu Pkw, Traktoren und Autoteilen.
Österreich hat 2013 Waren um 125 Milliarden Euro ausgeführt – drittes Rekordjahr in Folge.

Österreichs Exportwirtschaft hat die Krise hinter sich gelassen. Mit 1,5 Prozent Plus auf insgesamt 125,4 Milliarden Euro haben die Warenausfuhren viel stärker zugenommen als die Wirtschaftsleistung insgesamt. Dabei liefen aber nicht alle Märkte gleich gut: Die Lieferungen an das mit Abstand wichtigste Partnerland Deutschland schwächelten überraschend (–0,6 Prozent) und auch der zweitgrößte Markt Italien lag im roten Bereich (–3,7 Prozent).

Die größten Exporterfolge erzielte Österreich 2013 in zwei Ländern, bei denen man es kaum erwartet hätte – in Frankreich und Russland.

Krise, ganz ohne Krim

Exportrekord 2013: Größtes Plus in Frankreich und Russland
Die nach Frankreich ausgeführten Waren nahmen um 8,3 Prozent zu – ein Wertzuwachs von gut 420 Millionen Euro (Jänner bis November). Ausreißer gab es kaum, der Erfolg verteilte sich auf viele Branchen, sagt Herbert Preclik, der Wirtschaftsdelegierte in Paris, zum KURIER. Zuwächse gab es etwa bei Erntemaschinen, Kränen, Heizkesseln bis hin zu Pkw, Traktoren und Autoteilen. Gut verkauften sich 2013 auch österreichische Lebensmittel.

Auch für Exporte nach Russland war 2013 ein absolutes Rekordjahr – 10,4 Prozent oder 307 Millionen Euro Plus. "Da schlägt der Sotschi-Effekt durch, wo österreichische Firmen gute Aufträge bekommen haben", erklärt Dietmar Fellner, Wirtschaftsdelegierter in Moskau. Gute Aufträge gab es überdies von Russlands Holzwirtschaft und der Eisen- und Stahlindustrie. Die Krim-Krise könnte einzelne Investoren abschrecken, dass die Eiszeit zwischen der EU und Russland gravierende Folgen hat, erwartet Fellner hingegen nicht. Er hält EU-Sanktionen für unwahrscheinlich: Die Drohung würde ins Leere gehen. Europa wolle zudem nicht auf den riesigen russischen Absatzmarkt verzichten. Für Österreich wird es dennoch schwer, den Exporterfolg 2014 zu wiederholen. Die Winterspiele sind vorbei. Und: "Die russische Wirtschaft stagniert und könnte sogar in die Rezession eintauchen", befürchtet Fellner.

47.000 Export-Firmen

Auf neue Rekorde hoffen hingegen Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und WKO-Chef Christoph Leitl. Sie erwarten 2014 ein Exportplus von 5 Prozent. Um noch krisenfester zu werden, sollen Exporte öfter in Boomländer in Übersee gehen. Derzeit sind sie zu 80 Prozent auf Europa konzentriert.

Auch bei Dienstleistungen sind höhere Zuwächse drinnen: Bis 2018 soll deren Anteil an den Gesamtexporten von einem Viertel auf ein Drittel steigen. Als Erfolg wertet Mitterlehner, dass 47.000 Unternehmen den Erfolg im Ausland suchen – vor zehn Jahren waren es nur 19.000.

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