Exporterfolge hängen zu einem Drittel von Deutschland ab

Österreichs Zulieferer müssen der deutschen Wirtschaft nach Asien folgen.

Die 44.000 heimischen Exportbetriebe – 30 Prozent davon haben weniger als fünf Mitarbeiter – konnten sich 2012 in einem schwierigen Umfeld behaupten. Während andere Länder Rückschläge erlitten, wurde mit einer Steigerung um 1,3 Prozent auf 123,4 Milliarden Euro ein Rekord aufgestellt. Freilich legten auch die Importe auf das Rekordniveau von 131,4 Milliarden zu.

Exporterfolge hängen zu einem Drittel von Deutschland ab
Derzeit liegt Österreichs Exportquote bei fast 60 Prozent. Wirtschaftskammerboss Christoph Leitl hat sich 70 Prozent bis Ende 2014 vorgenommen. Damit das gelingt, muss die Exportwirtschaft über den „europäischen Tellerrand“ hinausschauen, wie Leitl und Außenwirtschaftschef Walter Koren am Donnerstag erklärten. Klar ist: Die Abhängigkeit vom westeuropäischen und speziell deutschen Markt ist enorm, auch wenn sie dank der Ostöffnung reduziert werden konnte. Mit 38 Milliarden Euro gehen rund ein Drittel aller Exporte nach Deutschland. Das ist soviel, wie in die nächsten sieben Hauptabsatzmärkte – Italien, USA, Schweiz, Frankreich, Tschechien, Ungarn und Polen – zusammen.

China

Der Hoffnungsmarkt schlechthin ist China. Laut Prognosen wird das Reich der Mitte in absehbarer Zeit der größte Automobilproduzent der Welt sein. Und zwar auch aufgrund der enormen Aktivitäten der deutschen Autoindustrie vor Ort. Diese Entwicklung darf die österreichische Zulieferindustrie nicht verschlafen, hieß es sinngemäß. Nach hohen zweistelligen Zuwachsraten in den letzten Jahren gelang 2012 lediglich ein Plus um 3,3 Prozent auf ein Exportvolumen von drei Milliarden nach China. Koren sagte: „China gehört zu den schwierigsten Märkten überhaupt. Da tun sich die großen deutschen Konzerne leichter.“

Aber die Handelsbilanz ist immer von Auf und Abs geprägt: Die Ausfuhren nach Frankreich legten um zehn Prozent zu, die Exporte nach Indien sind dafür um 20 Prozent eingebrochen, weil die dortige Wirtschaft an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen ist. „Diese Probleme sind hausgemacht“, sagte der frühere Indien-Handelsdelegierte Hans-Jörg Hörtnagl.

Viel Potenzial hat auch noch das US-Geschäft. Hier hofft man auf das geplante Freihandelsabkommen mit den USA. Leitl: „Es muss ein großer Wurf werden. Ich setze auf Obama.“

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