Eurozone: Zu wenig Inflation über viele Jahre

Eurozone: Zu wenig Inflation über viele Jahre
In einer Befragung der Europäischen Zentralbank prognostizieren Finanzexperten eine Inflation von 0,2 Prozent für 2016. Ideal wäre ein rund zehn Mal so hoher Wert.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird Experten zufolge ihr Inflationsziel auf Jahre hinaus verfehlen. Erst 2021 werde der Anstieg der Verbraucherpreise mit 1,8 Prozent wieder im angestrebten Bereich liegen, geht aus der Umfrage unter professionellen Beobachtern der EZB-Geldpolitik hervor, die die Notenbank am Freitag veröffentlichte.

Die Währungshüter sehen einen Wert von knapp unter zwei Prozent als ideal für die Konjunkturentwicklung an. Für heuer senkten die Experten ihre Prognose auf 0,2 (Juli: 0,3) Prozent, für 2017 beließen sie sie bei 1,2 Prozent. Für 2018 rechnen sie jetzt mit 1,4 (1,5) Prozent.

Wertpapierkauf von 80 Milliarden Euro monatlich

Die EZB veröffentlicht im Dezember ihre eigenen Prognosen für die Preisentwicklung. Davon hängt ab, wie sie mit ihrer Geldpolitik weitermacht. Derzeit kauft sie monatlich Wertpapiere in Höhe von rund 80 Milliarden Euro auf. Dadurch sollen die Renditen der Anleihen sinken und Banken dazu bewegt werden, mehr Kredite an die Wirtschaft auszureichen und nicht so stark in Anleihen zu investieren. Das soll die Inflation ankurbeln.

Keine großen Sprünge erwarten die professionellen Beobachter beim Wirtschaftswachstum in der Eurozone. Für dieses Jahr hoben sie ihre Prognose von 1,5 auf 1,6 Prozent an, für 2017 beließen sie die Vorhersage bei 1,4 Prozent. 2018 sollen es 1,5 (bisher: 1,6) Prozent sein, 2021 dann 1,6 (1,7) Prozent.

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