Ex-Kanzler Faymann und Euler-Rolle gründen Unternehmen

Werner Faymann - der nächste Ex-SPÖ-Chef geht unter die Unternehmer
Sein Partner ist der ehemalige SPÖ-Kommunikationschef Matthias Euler-Rolle.

Ex-Kanzler Werner Faymann trat gestern, Donnerstag, seine neue Funktion als UN-Sonderbeauftragter für Jugendbeschäftigung an. Vom ehrenamtlichen UNO-Job wird Faymann seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten können. Weshalb der ehemalige SPÖ-Chef wie sein Vorgänger Alfred Gusenbauer unter die Unternehmer geht. Die "4Pro Projektmanagement- und KommunikationsgmbH" ist mit 1. September im heimischen Firmenbuch eingetragen. Als Hälfte-Partner von Faymann ist Matthias Euler-Rolle an Bord.

Die Gesellschaft ist vorläufig noch unter der Privatadresse von Euler-Rolle domiziliert, der den Geschäftsführer macht. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Entwicklung von Immobilienprojekten und Kommunikation samt PR. Die ersten Verträge mit Kunden sind schon abgeschlossen, wie man hört, auch aus dem Bereich des sozialen Wohnbaus. Die beiden "Jungunternehmer" suchen gerade ein Büro und stellen ein Team zusammen, Dienstleistungen werden derzeit noch zugekauft.

Immobilienprojekte

Faymann, der als Wohnbaustadtrat in Wien für die Errichtung von 80.000 Wohnungen verantwortlich war, bringt viel Expertise aus dem Immo-Geschäft mit und kennt den Markt gut. Euler-Rolle begann seine Karriere als jüngster Radiomoderator des Landes und ist der Kommunikator. Er war Pressesprecher von Josef Ostermayer und Faymann, zuletzt Kommunikationschef der Partei. Mit dem Abgang von Faymann aus der Politik löste Euler-Rolle seinen Vertrag mit der SPÖ einvernehmlich auf.

"Es läuft gut an, wir haben ständig spannende, neue Ideen und sind sehr aktiv", bestätigt Euler-Rolle. Vorerst werden die Start-up-Unternehmer eher beratend tätig sein, geplant sei aber, "Projekte zu begleiten und manche selbst zu machen". Die Idee kam von beiden. "Wir sind zusammengesessen, haben über die Vergangenheit und die Zukunft gesprochen und da ist das entstanden" (Euler-Rolle). Der Radius der Firma soll sich nicht auf Österreich beschränken. Die Anmeldung von Faymann im österreichischen Lobbyisten-Register habe nicht direkt mit der neuen Firma zu tun. Faymann wird zwar für die UNO jetzt viel auf Reisen sein, Lebensmittelpunkt bleibt aber Wien.

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