Ex-IWF-Chef soll Steuern hinterzogen haben

Rodrigo Rato, Archivbild
Die Justiz befasst sich mit einem Bericht der spanischen Steuerbehörden.

Dem ehemaligen Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, droht weiteres juristisches Ungemach: Die spanischen Steuerbehörden werfen ihm Steuerhinterziehung in Höhe von 6,8 Millionen Euro vor. Der frühere spanische Wirtschaftsminister soll über ein Firmengeflecht Einkommen verschleiert haben.

Das geht aus einem Untersuchungsbericht hervor, der der Nachrichtenagentur über den am Mittwoch die Zeitung El Pais berichtet hatte. Insgesamt soll Rato den Angaben zufolge zwischen 2004 und 2015 mehr als 14 Millionen Euro nicht ordnungsgemäß angegeben haben. Etwa die Hälfte der Summe soll der Politiker über vier Firmen mit Sitz in Panama, Großbritannien und Spanien am Fiskus vorbei geschleust haben. Das restliche nicht angegebene Einkommen stamme aus einer von Rato gegründeten PR-Agentur. Der Bericht der Steuerbehörden wurde Ende Jänner einem Richter in Madrid übergeben.

Rato wies die Vorwürfe gegenüber El Pais zurück und sprach von "fehlerhaften Zahlen" der Behörden. Der Politiker der konservativen Volkspartei (PP) amtierte von 1996 bis 2004 als Wirtschaftsminister, anschließend führte er bis 2007 den IWF in Washington. Gegen Rato läuft auch ein Verfahren wegen Veruntreuung von Geldern während seiner Zeit als Chef zweier spanischer Banken. Ihm droht dabei eine mehrjährige Haftstrafe.

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