30 Mio. Hennen in zu kleinen Legebatterien
In Österreich gibt es seit 2009 so gut wie keine Legebatterien mehr. Nur 18 der österreichweit knapp 1900 Legehennen-Betriebe halten ihre Tiere noch in Käfigen. Legal – denn sie können eine Ausnahmeregelung bis zum Jahr 2019 vorweisen.
Dennoch wird in der Gastronomie und Industrie oft zu billigen Käfigeiern gegriffen. „Wir importieren jährlich Eier im Wert von 41 Millionen Euro, die Hälfte davon aus Käfighaltung“, schätzt Michael Wurzer, von der Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft. Käfighaltung ist – außer in Österreich – in der EU erlaubt. Seit einem Jahr müssen Hennen lediglich 750 statt bisher 550 Quadratzentimeter Platz in den Käfigen haben – „ausgestaltete Käfige“, nennt sich das im Fachjargon.
Schmuggelware
Die meisten Käfigeier kommen laut Wurzer aus den Niederlanden, Polen, Tschechien und Spanien nach Österreich. Experten schätzen, dass wöchentlich Hunderttausende Eier illegal über die Grenze kommen und falsch deklariert an die Gastronomie, an Märkte und die Industrie verkauft werden. Nicht gestempelte Eier sind dagegen so gut wie gar nicht mehr im Umlauf. „Das würde schnell auffallen“, sagt Wurzer. Auch auf Bauernmärkten ist etwas faul, wenn ein Ei keinen Stempelaufdruck hat, erklärt er: „Sobald ein Bauer Eier am Markt verkauft, muss er diese stempeln. Nur Kleinmengen dürfen ab Hof ungestempelt verkauft werden.“ Ungestempelte – illegale – Eier schaffen es dennoch immer wieder auf Märkte, wie den Wiener Brunnenmarkt.
Fleisch-Skandal
Die Reihe der Falschdeklarationen reißt auch bei Pferdefleisch nicht ab. Vier Pfoten hat am Donnerstag bei Lidl Österreich „Combino Tomatensauce Bolognese“ gefunden, die nicht deklariertes Pferdefleisch enthielt.
Die Linzer Firma Landhof weist indes den Vorwurf zurück, falsch deklarierte Würstel nach Russland geliefert zu haben. Nach Tests der Liefer-Chargen könne das ausgeschlossen werden.
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