Europas Banken sollen 55 Mrd. für Krisen zurücklegen

Europas Banken sollen 55 Mrd. für Krisen zurücklegen
Der Steuerzahler soll künftig nicht mehr für Sanierung oder Abwicklung aufkommen müssen.

Einen Sicherheitspuffer von 55 Milliarden Euro sollen sich Europas Banken zurücklegen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, will die EU-Kommission so sicherstellen, dass die Institute sich künftig aus eigener Kraft sanieren oder die eigene Abwicklung mitfinanzieren können.

Das Geld soll dem Blatt zufolge bis 2025, spätestens 2028 in einen zentralen europäischen Abwicklungsfonds eingezahlt werden. Bisher sprang der Steuerzahler ein, um Banken vor einer Pleite zu retten. Durch die Vorsorge der Banken sowie eine Kostenbeteiligung von Aktionären, Gläubigern und Einlegern solle dies künftig vermieden werden.

Strittig sei derzeit aber, wer zahlen müsse, bis der Bankenfonds gefüllt sei, schrieb die Zeitung. So sei unklar, ob etwa alle 6000 Banken der Eurozone in den Fonds einzahlen oder nur die größten 130. Unklar sei auch, wer die letzte Entscheidung treffe, dass eine Bank geschlossen werden müsse. Eine Lösung werde bis Ende des Jahres angestrebt.

"Die Bankenunion hat für uns höchste Priorität."

Ein Sprecher der EU-Kommission wollte zu dem Bericht zunächst nicht konkret Stellung nehmen, betonte aber: "Die Bankenunion hat für uns höchste Priorität. Wir arbeiten alle daran, vor Ende des Jahres eine politische Einigung zum Einheitlichen Abwicklungsmechanismus zu erzielen. Deswegen finden Tag und Nacht Verhandlungen auf allen Ebenen statt, von technischen Arbeitsgruppen bis zur Ministerebene, um diese Einigung möglich zu machen."

Kommentare