Europäischer Automarkt gibt weiter Vollgas

Rabattschlacht im Autohandel knabbert an den Renditen.
Die Neuzulassungen steigen und der heimische Kfz-Handel setzt wieder mehr um.

Die Pkw-Neuanmeldungen in der EU sind im ersten Halbjahr 2016 bereits das dritte Jahr in Folge gestiegen. Das Wachstum betrug zum Vorjahreszeitraum 9,4 Prozent (Österreich plus 6,3 Prozent). Damit erreichten die Neuzulassungen mit 7,8 Millionen Pkw in der EU fast das Niveau von vor der Finanzkrise (8,1 Millionen).

Auch der heimische Fahrzeughandel wächst nach drei negativen Jahren wieder. Im Vorjahr ist der Umsatz ohne Werkstätten und Zubehörhandel um 3,2 Prozent auf 26,1 Milliarden Euro gestiegen, zeigt der Branchenbericht der Bank Austria. Anfang 2016 waren es sogar plus acht Prozent. Gründe seien das verbesserte Konsumentenvertrauen, höhern Realeinkommen aufgrund der Steuerreform und günstigere Finanzierungsbedingungen "Der Pkw-Bestand in Österreich wird weiter wachsen, nicht zuletzt aufgrund der in den nächsten Jahren noch rasch steigenden Bevölkerungszahlen und der unverändert hohen Bedeutung des Autos im Alltag der Österreicher", sagt Studienautor Günter Wolf.

Neuzulassungen

Die Zeiten der Rekorde bei den Neuzulassungen sei aber vorbei. "Voraussichtlich wird der Autohandel das hohe Wachstumstempo der ersten Monate im weiteren Jahresverlauf nicht halten können und muss spätestens 2017 wieder mit einer leichten Abkühlung des Fahrzeugabsatzes rechnen."

Auch langfristig werden neue Zulassungsrekorde immer unwahrscheinlicher. Mit 550 Pkw pro 1000 Einwohner ist der Motorisierungsgrad in Österreich nicht nur einer der höchsten im europäischen Vergleich (durchschnittlich 500 Pkw pro 1000 Einwohner) sondern auch eine der jüngsten Europas – mit einem Fahrzeugflotten-Durchschnittsalter von 7,9 Jahren pro Pkw.

Rendite

Die Ertragslage der Autohändler hat sich in den letzten Jahren sukzessive verschlechtert. Die Rendite fiel von durchschnittlich 1,7 Prozent 2011 auf 1 Prozent 2015. Verantwortlich dafür waren in erster Linie die rückläufigen Absatz- und Umsatzzahlen, die den Konkurrenz- und Preisdruck verschärften und in weiterer Folge die Händlermargen vor allem im Neuwagensegment unter Druck brachte. Angesichts der jüngsten Daten erewartet die Bank Austria nun eine Stabilisierung.

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