Euroland ist abgebrannt

Euroland ist abgebrannt
Die Herabstufung Italiens nährt die Angst vor einem Kollaps der Eurozone.

Italien verlor vor 20 Jahren sein Triple-A. Als Begründung nannte Moody's damals die zögerlichen Antworten der Politik auf die großen institutionellen Änderungen in Italiens Wirtschaft. Kommt irgendwie bekannt vor. Gemeint waren und sind die Schulden Roms, die schon 1991 viel zu hoch waren.

Italien ist zwar nicht mit dem Pleitekandidaten Griechenland vergleichbar. Doch es gibt Parallelen. Weil man seine Landeswährung im Euro nicht mehr abwerten kann, treten die strukturellen Probleme der Wirtschaft und die Reformunfähigkeit der Politik heute noch deutlicher zutage. Bemerkenswert ist auch, wie in beiden Fällen alle Euro-Partner jahrelang zu- und weggeschaut haben und jetzt das böse Erwachen folgt. Der wichtigste Unterschied ist: Griechenland hat eine deutlich geringere Wirtschaftskraft als Österreich, Italien ist jedoch die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone und unser zweitwichtigster Handelspartner.

Daher muss jetzt eine nachhaltige Lösung der Schuldenkrise her. Sollten nämlich am Ende des Tages nur noch Länder wie Deutschland, Österreich oder die Niederlande als Retter in der Not übrig bleiben, ist auch unser Triple-A dahin und alle Euro-Sicherheitsnetze reißen.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Analyse

  • Hintergrund

  • Kommentar

  • Hintergrund

Kommentare