EU verbietet Lokale mit dem Namen "Mafia"

Der Beschluss wurde auf Druck Italiens gefasst.

Die EU verbietet einer spanischen Restaurantkette, Lokale mit dem Namen "Mafia" zu betreiben. Der Beschluss wurde auf Druck Italiens gefasst. Das für Markenschutz zuständige EU-Büro nahm den Rekurs Italiens gegen eine im spanischen Saragozza etablierten Restaurantkette an, die im ganzen Land 38 Lokale mit dem Namen Mafia eröffnet hat und demnächst drei weitere plant.

In der Restaurantkette werden Menüs angeboten, deren Namen durch die sizilianische Cosa Nostra inspiriert wurden. An den Wänden hängen Bilder von Mafia-Bossen wie Vito Corleone und Lucky Luciano. "Die Verbindung mit der Mafia beeinträchtigt das positive Ansehen der italienischen Gastronomie", begründeten die Brüsseler Experten ihren Beschluss. "Mafiöse Organisationen sind eine klare Bedrohung für die ganze EU, weil sie nicht nur in Italien, sondern auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten präsent sind, darunter Spanien."

Keine Toleranz im Einsatz gegen Mafia

"Brüssel hat begriffen, dass es im Einsatz gegen die Mafia keine Toleranz geben kann. Man kann die Mafia nicht verharmlosen", kommentierte die Präsidentin der Anti-Mafia-Kommission im italienischen Parlament, Rosy Bindi, im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag. Die spanische Restaurantkette, die über 400 Personen beschäftigt, wies die Vorwürfe zurück und will Einspruch gegen Brüssels Beschluss einreichen. "La Mafia crea empleo" ("Die Mafia schafft Arbeit" ist eine der Werbeslogans der Restaurantkette.

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