EU-Kommission tüftelt an strengen Richtlinien für Online-Vergleichsportale

Wer nicht vor Ort überprüfen kann, muss Vergleichsportalen vertrauen.
Außerdem sollen bezahlte Bewertungen klar ausgewiesen werden.

Die Marktmacht von Online-Vergleichsportalen soll beschnitten werden. Das geht aus einem Strategiepapier der EU-Kommission hervor, das ein roter Faden für künftige Richtlinien sein soll. Diese Initiative ist unter anderem für die Tourismusbranche wichtig. So sollen Vergleichsplattformen künftig ihre Preiserhebungen und Verflechtungen mit Reiseanbietern offenlegen. Zugleich sollen sie anführen, ob sie pro Mausklick, pro Bestellung oder mittels Werbebanner bezahlt werden. Außerdem sollen bezahlte Bewertungen klar ausgewiesen werden und gekaufte Bewertungen nicht mehr in Rankings einfließen dürfen. Solche "gefälschte" Kunden-Rezensionen sollen sogar verboten werden.

"Es beginnt auf EU-Ebene ein Umdenken, weil man früher die Macht dieser Portale nicht wahrgenommen hat", sagt Matthias Koch vom Fachverband Hotellerie in der WKÖ. "Man hat lange Zeit gedacht, dass Vergleichsportale wettbewerbsfördernd sind. Jetzt erkennt man, dass es eigentlich zu einer Marktkonzentration und Marktverzerrungen kommt. Zum Teil werden die Verbraucher in die Irre geführt." Denn die Geschäftsmodelle der Vergleichs- und Buchungsportale verschwimmen allmählich. "Ich könnte mir als nächsten Schritt Selbstverpflichtungserklärungen der Anbieter vorstellen", sagt Koch. "Es geht ja auch ums Image."

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