EU-Kommissarin für Zerschlagung der Rating-Riesen

EU-Justizkommissarin
Viviane Reding hat eine Zerschlagung der Ratingagenturen ins Spiel gebracht. "Europa darf sich den Euro nicht von drei US-Privatunternehmen kaputt machen lassen", sagte
Reding der Zeitung Die Welt mit Blick auf die drei großen Agenturen Standard & Poors (S&P), Moody's und Fitch. Es seien mehr Transparenz und Wettbewerb bei der Bewertung von Unternehmen und Staaten nötig. "Ich sehe zwei mögliche Lösungen: Entweder beschließen die G-20-Staaten gemeinsam, das Kartell der drei US-Ratingagenturen zu zerschlagen. Die USA könnten beispielsweise aufgefordert werden, aus den drei Agenturen sechs zu machen. Oder es werden unabhängige europäische und asiatische Ratingagenturen geschaffen." Es dürfe nicht sein, dass ein Kartell dreier US-Unternehmen über das Schicksal ganzer Volkswirtschaften und ihrer Bürger entscheide.
Wie das Blatt unter Berufung auf EU-Kreise weiter berichtet, wird mittlerweile in der Europäischen Union ein Schuldenschnitt für Griechenland "als extreme Option" nicht mehr ausgeschlossen. Ein Forderungsverzicht der Gläubiger sei im Umfeld der Euro-Finanzminister in den vergangenen Wochen intern bereits mehrfach beraten worden, schreibt die Zeitung weiter. Ein ranghoher EU-Diplomat sagte dem Blatt: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es spätestens bis Dezember zu einer Umschuldung kommt, ist sehr hoch."
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