Erster West-Konzern plant Beteiligung im Iran

Orange könnte schon bald im Iran Fuß fassen
Der französische Telekommunikationskonzern Orange will beim iranischen Mobilfunker MCI einsteigen.

Wie das Wall Street Journal am Mittwoch unter Berufung auf intormierte Kreise berichtete, habe es auf beiden Seiten erste Gespräche dazu gegeben. Die Verhandlungen führten Vertreter von Orange mit MCI-Chef Wahid Sadugi im Iran. Neben Orange interessieren sich auch noch andere europäische Konzerne für einen Einstieg bei MCI, schreibt das Blatt, (ohne dabei Namen zu nennen). Es wäre das erste Mal, dass ein westliches Unternehmen nach dem Ende der Sanktionen gegen den Iran einen nennenswerten Anteil an einer großen iranischen Firma übernimmt.

Ein Orange-Sprecher teilte dem Wall Street Journal mit, dass derzeit geprüft werde, was "in diesem komplexen Umfeld" möglich sei. Dabei müssen auch weiterhin bestehende Sanktionen gegen den Iran berücksichtigt werden. MCI-Chef Sadugi betonte, die Verhandlungen seien noch im Gange, könnten aber "in den nächsten drei oder vier Monaten" abgeschlossen werden.

Finanzierung noch unklar

Orange müsste vor dem Einstieg voraussichtlich noch westliche Banken von der Finanzierung des Geschäfts überzeugen. Da die USA weiterhin einige Sanktionen gegen den Iran aufrechterhalten, könnte dies schwierig werden. Orange ist in erster Linie an der Pariser Börse notiert, allerdings auch an jener in New York.

Seit dem Atomabkommen zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland im Sommer letzten Jahres und der darauf folgenden Aufhebung vieler Sanktionen interessieren sich zahlreiche westliche Firmen dafür, im Iran aktiv zu werden.

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