Erste sieht in zwei Jahren überall Gewinne

Erste-Chef Treichl: „Es wird schwierig bleiben“
2014 sollte das letzte Verlustjahr auf absehbare Zeit gewesen sein, hofft Bank-Chef Treichl.

Das Ärgste sollte überstanden sein: Nach den 1,44 Milliarden Verlust im vergangenen Jahr, die die Erste Group wegen hoher Abschreibungen von faulen Krediten in Rumänien und Verlusten mit Fremdwährungskrediten in Ungarn verdauen musste, soll es wieder aufwärts gehen. Schon im vierten Quartal 2014 schaffte die Bank einen kleinen Gewinn von 42 Millionen Euro.

Die rumänische Tochterbank BCR soll schon heuer aus den roten Zahlen kommen. 2014 schrieb die Bank noch 614 Millionen Euro Verlust. Die Tochter in Ungarn, die im Vorjahr mit einem Minus von 331 Millionen Euro abschloss, soll 2016 in die Gewinnzone zurückkehren. Unterstützung dafür hat sich Treichl bei Präsident Orban geholt, der für 2016 eine Halbierung der Bankensteuer und eine Beteiligung des Staates an der ungarischen Erste-Tochter zugesagt hat. Verluste erlitt die Erste Group im Vorjahr auch in Serbien (5,4 Millionen Euro). Gut verdient hat die Bank dagegen in Tschechien, der Slowakei und in Kroatien.

Negativzinsen

Trotz des positiven Ausblicks bleibe es für Banken schwierig, sagte Treichl. „Ich kann mir sogar ein Szenario vorstellen, wo Sparer für ihre Einlagen zahlen und Kreditnehmer von der Bank Zinsen überwiesen bekommen“, erläuterte der Erste-Chef die Unsicherheiten, in denen sich Bankgeschäfte bewegten. Für Österreich schloss er allerdings aus, dass es zu Negativzinsen kommen könnte. Trotzdem werde man in eine Zeit kommen, in der „wir mit Negativzinsen konfrontiert werden“, sagte Treichl.

Bei Schweizer-Franken-Krediten ist eine negative Verzinsung – d. h. Banken sollten Zinsen an Kreditnehmer zahlen – bereits ein Thema. Erste-Group-Vorstand Peter Bosek sieht das nicht so. Die Bank gehe definitiv nicht unter null bei den Zinsen – weder bei Sparern noch bei Kreditnehmern. Diese Ansicht sei auch gesetzlich untermauert.

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