Energie - sparen - warum?

Harald Proidl von der Energieregulierungsbehörde E-Control liefert in diesem Blog Informationen und Hintergrundwissen zum Mitdiskutieren.

Manche Dinge weiß man einfach oder sie gehören zum guten Ton. "Political Correctness", wie es neu-deutsch heißt. Dass man keinen Müll aus dem fahrenden Auto wirft, ist ziemlich jedem in Fleisch und Blut übergegangen (vor 20 Jahren war das noch keinesfalls selbstverständlich), dass man den Müll trennt (oder trennen sollte), ist heutzutage auch jedem klar. Und natürlich nicken wir alle, wenn es heißt, dass Energie sparsam und effizient verwendet werden soll. Aber sind wir davon schon so richtig überzeugt? Alle?

Bei manchen Dingen, ist es sicherlich angebracht, ab und zu noch mal nach dem Warum zu fragen.

Klar, sparen ist immer gut. Schließlich geht's auch um die eigene Brieftasche. Aber:

Warum eigentlich Klimaschutz und Klimapolitik?

Nun, die Mehrheit der Wissenschaftler weltweit geht davon aus, dass der enorme Anstieg der Treibhausgasemissionen nachhaltigen Einfluss auf Umwelt, Natur, Klima und Wetter hat - dabei steht der Begriff der "globalen Erwärmung" im Vordergrund. Damit ist vereinfacht gesagt ein unnatürlich schneller Anstieg der Durchschnittstemperaturen am Land und auch der Meere gemeint.

Die Folgen dieses Temperaturanstieges für den Planeten sind enorm und beinhalten unabsehbare Implikationen für Natur, Menschen, Gesellschaft, Wirtschaft, etc. Dies reicht vom Abschmelzen der Polkappen und dem Anstieg des Meeresspiegels, über unübliche Wetterphänomene, Verschiebung der Klimazonen, Aussterben von Tier- und Pflanzenarten bis hin zu Wasser- und Nahrungsmittelmangel.

Das Resultat daraus wären unkalkulierbare volkswirtschaftliche Kosten zur Abdeckung von Schäden (z.B. nach Stürmen und Überschwemmungen) und Schutzmaßnahmen (z.B. vor Hochwasser), gesellschaftliche und soziale Spannungen und Unruhen (z.B. bei der Verteilung von Wasser und Nahrungsmittel), Konflikte um fruchtbare Gebiete und Wasservorkommen, etc.

Grundsätzlich geht die Mehrheit der Wissenschaftler davon aus, dass der Klimawandel bzw. der Anstieg der Durchschnittstemperaturen nicht mehr rückgängig gemacht werden kann - letztendlich geht es nur noch um Schadensbegrenzung. Unterschiedliche Modellrechnungen ergeben bis zur Jahrhundertwende einen Anstieg der Temperatur von 2 bis 7 Grad.

Die führenden Wirtschaftsnationen haben sich im Prinzip bereits darauf verständigt, dass Maßnahmen zu ergreifen sind, um den Anstieg auf zumindest 2 Grad einzuschränken. Die Meinungen darüber, wie dies zu erreichen sei, gehen jedoch zum Teil noch weit auseinander. Einige Informationen und Fakten dazu, sollen im Lauf der nächsten Tage hier angebracht, erläutert und diskutiert werden.

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Der Autor - Dr. Harald Proidl - ist Mitarbeiter der Abteilung für Öko-Energie & Energieeffizienz der Energie-Control GmbH.
Dort vor allem zuständig für die Themen Energieeffizienz, Energieverbrauchsentwicklungen sowie für diverse Projekte im Bereich Energieeffizienz und Endkunden, wie zum Beispiel das Schulprojekt der E-Control und das Caritas-Projekt.

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