Eisenbahner protestierten für 38,5-Stunden- Woche

Ein roter Zug steht am Bahnhof Tullnerfeld.
Die landesweiten Betriebsversammlungen hatten für Pendler zum Glück kaum Folgen.

Die Eisenbahnergewerkschaft hat im Arbeitszeitkonflikt mit der Wirtschaftskammer ihre Muskeln spielen lassen und zeigt sich zufrieden mit den Mittwochfrüh bundesweit abgehaltenen Betriebsversammlungen. Tausende Eisenbahner nahmen laut Arbeitnehmervertretung daran teil. Die Gewerkschaft fordert für die ganze Bahnbranche die Einführung der 38,5-Stunden-Woche.

In Niederösterreich sind am Mittwoch in der Früh wegen der Versammlungen zwölf Züge im Nahverkehr ausgefallen. In Wien waren die Strecken von Floridsdorf nach Meidling und vom Flughafen nach Floridsdorf betroffen. Im Rest Österreichs wurden vereinzelte Ausfälle durch Schienenersatzverkehr aufgefangen. Die Auswirkungen hielten sich laut einer Bahn-Sprecherin in Grenzen.

Die Wirtschaftskammer kehre nun an den Verhandlungstisch zurück, freut sich vida-Verkehr-Vorsitzender Roman Hebenstreit. Damit habe man ein erstes Etappenziel erreicht. Am 22. Mai soll nun mit dem Fachverband Schiene in der Wirtschaftskammer verhandelt werden. "Wir begrüßen, dass der Sozialpartner nun an den Verhandlungstisch zurückkehrt. Ich hoffe, dass die Wirtschaftskammer jetzt nicht versucht, Ergebnisse auf die lange Bank zu schieben. Eventuelle Protestmaßnahmen behalten wir uns deshalb weiterhin vor", betont Hebenstreit.

Schaffung neuer Arbeitsplätze

Die Gewerkschaft pocht darauf, dass bereits im Gehaltsabkommen 2012/13 Verhandlungen mit der Gewerkschaft vida über eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38,5 Stunden vereinbart worden seien. Die kürzere Arbeitszeit solle zur Entlastung der Beschäftigten sowie zur Neuverteilung und zur Schaffung von über 1.000 Arbeitsplätzen im Eisenbahnbereich genutzt werden. Die Gespräche seien aber nach zwei Gesprächsrunden von den Arbeitgebern abgebrochen worden. Die Gewerkschaft hat dies als einen Bruch des Gehaltsabkommens gewertet.

Das bei weitem größte Bahnunternehmen, die ÖBB, hat sich bereits für eine Arbeitszeitverkürzung ausgesprochen. Da die Bundesbahn auf betriebsbedingte Pensionen verzichtet hat, würde ihr eine Arbeitszeitverkürzung helfen. Der Fachverbandsobmann Thomas Scheiber hat eine Arbeitszeitverkürzung jedoch bisher abgelehnt.

ÖBB-Streckeninformation

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