Einkommen der Bauern erneut gesunken

Die Erzeuger-Preise für Schweine sind im Keller.
Preisdruck. Deutliches Minus im Jahr 2015. Probleme bei Schweinefleisch und Milchprodukten.

Vier Jahre hintereinander sind die Einkommen in der Land- und Forstwirtschaft gesunken. Im Vorjahr gab es mit einem durchschnittlichen Minus von 17 Prozent pro Betrieb gegenüber 2014 wieder einen kräftigen Rückgang bei den Erlösen aus dem Verkauf Land und forstwirtschaftlicher Produkte.

Importstopp

Ein Grund für diesen negativen Trend ist der Preisdruck bei Milchprodukten und beim Schweinefleisch. Russland hat als Reaktion auf die Sanktionen der EU einen Importstopp von Agrarprodukten aus der EU verhängt. Auch die Subventionen für die heimischen Bauern wurden um sechs Prozent gekürzt. Laut dem Grünen Bericht des Landwirtschaftsministeriums gab es bei den Veredelungsbetrieben einen Einkommens-Rückgang von 29 Prozent

Übrig geblieben ist den österreichischen Land- und Forstwirten im Vorjahr ein durchschnittlicher Betrag von nur noch 19.478 Euro pro Betrieb. Bergbauern kommen lediglich auf durchschnittlich 16.722 Euro. Biobauern liegen mit 22.812 Euro etwas höher, weil die Biobetriebe meistens größer sind als konventionelle Bauernhöfe.

Natürlich hängen die Einkommen an den Erntemengen. Eine unterdurchschnittliche Ernte bedeutet zwar meistens höhere Preise, aber auch geringere Mengen, die verkauft werden können. Umgekehrt bringen Rekordernten zwar hohe Erträge, aber oft auch niedrige Preise.

Damit es nicht zu einfach wird, hat natürlich auch die Qualität der Ernte sowie die Erntemengen in den großen Produzentenländern direkte Folgen auf die Preisbildung. Dazu kommt, dass niedrigere Erzeugerpreise nicht notwendigerweise auch zu niedrigeren Preisen für die Konsumenten führen müssen.

Lichtblick

Immerhin gibt es einen Lichtblick. Der Food Price Index der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt Auskunft über die Entwicklung der Weltmarktpreise. Im März 2016 hatte der Index seinen Tiefststand erreicht. In den Monaten Juni, Juli und August ist der Food Price Index leicht gestiegen. Das ist noch kein Grund zum Jubel, aber immerhin ein kleiner Schritt zurück zu höheren Preisen.

Wegen der wachsenden Weltbevölkerung wird mittelfristig mit deutlich steigenden Nahrungsmittelpreisen gerechnet. Das war bis 2010 auch der Fall. Aber die weltweiten ökonomischen Probleme haben die Nachfrage in den Schwellenländern eingebremst. Das drückt auf die Weltmarktpreise.

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