Ein-Personen-Unternehmen formieren sich

Die "Initiative Neue Wirtschaft" will vor allem junge Kreative und Start-ups ansprechen.
"Initiative Neue Wirtschaft" bündelt Interessen von Selbstständigen und kreativen Start-ups.

Ein private Initiative aus engagierten Selbstständigen macht für die Wirtschaftskammer-Wahl 2015 mobil. Die soeben in Wien als Verein gegründete "Initiative Neue Wirtschaft" sieht sich als Stimme und Sprachrohr für alle jene Ein-Personen-Unternehmen und Kleinstbetriebe, "die sich von der Wirtschaftskammer nicht mehr vertreten fühlen."

Derzeit besteht die parteiunabhängige Interessensgruppe aus rund 500 Mitgliedern in Wien, in erster Linie "junge Kreative", wie es heißt.

Ein-Personen-Unternehmen formieren sich
Alexander Ehrmann, Initiative Neue Wirtschaft
"Die Angebote des EPU- und KMU-Forums speziell für Kleinunternehmen sind zwar gut gemeint, gehen aber an den eigentlichen Bedürfnissen von Selbstständigen und Start-ups weit vorbei", nennt INW-Mitbegründer Alexander Ehrmann, selbst Apotheker und Unternehmer, ein Gründungsmotiv. Mit Blick auf die Kammerwahl will sich die Lobbying-Gruppe vor allem drängenden Problemen wie die "Zwei-Klassen-Sozialversicherung" oder dem "antiquierten Gewerberecht" widmen. Weitere Vereinssprecher sind der Werbe-Unternehmer Marcus Arige und die Händlerin Sophie Pollak.

WKO 3.0

Die INW strebt selbst keine Kandidatur bei der WKO-Wahl an, sondern sieht sich eher als Think Tank und Lobbying-Gruppe. Es werden aber Kooperationen mit anderen Interessens-Gruppen, etwa Grüne oder Neos, angestrebt. Konkret fordert INW eine umfassende Wahlrechtsreform, damit die Zusammensetzung des Kammerparlaments auch die Struktur der vertretenen Unternehmern widerspiegelt.

Bezüglich Sozialversicherung sprechen sie sich für eine Abschaffung des 20-Prozent-Selbstbehalts für Arzt- und Laborbesuche sowie für eine Absenkung der Mindestbeitragsgrundlage für die Kranken-­ und Pensionsversicherung auf die ASVG-Geringfügigkeitsgrenze aus. Eher radikal will die INW das Gewerberecht reformieren: "Erlaubt gehört alles, was nicht explizit verboten werden muss".

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