Egan-Jones: Deutschland-Pleite "absolut möglich"

Egan-Jones: Deutschland-Pleite "absolut möglich"
"Irgendwann trifft es auch den Retter." Die US-Ratingagentur Egan-Jones schließt eine Pleite Deutschlands nicht aus.

Nachdem die große US-Ratingagentur Moody`s vor einer finanziellen Überforderung Deutschlands gewarnt hat (mehr dazu: HIER), geht der kleinere Konkurrent Egan-Jones noch weiter. In der Euro-Schuldenkrise sei eine Staatspleite der Bundesrepublik ein denkbares Szenario. "Das ist absolut möglich. Irgendwann trifft es auch den Retter", sagte der Chef und Mitgründer der Agentur, Sean Egan, der Welt am Sonntag.

"Die Idee, dass Deutschland die gesamte Euro-Zone heraushauen kann, ohne dabei an seine Kreditgrenzen zu stoßen, hat mir noch nie eingeleuchtet", sagte Jones. "Wenn Deutschland jetzt klein beigibt und die Begehrlichkeiten der anderen Länder nicht abwehrt, gerät es selbst auf die schiefe Bahn."

Egan-Jones

Die Egan-Jones Rating Company, kurz EJR genannt, ist ein kleinerer Rivale der drei Ratingriesen Standard & Poor`s, Moody`s und Fitch. Sitz ist in Haverford in der Nähe von Philadelphia. Die Agentur wurde im Jahr 1995 durch Sean Egan und Bruce Jones gegründet, seit 2007 gehört sie in den USA zu den staatlich anerkannten Ratingagenturen.

EJR sorgte schon einmal für Aufsehen, als sie lange vor der tatsächlichen Pleite die US-Investmentbank Lehman Brothers herunterstufte. Auch die Gefahr, die von faulen Hypothekenpapieren ausgeht, wurde von Egan-Jones nach Angaben des Blattes früher erkannt als von der Konkurrenz.

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