Doch keine 21-Mio.-Pension für Peugeot-Manager
Wieder einmal sorgen Abfindungen und Pensionsansprüche von Top-Manager für Empörung und heftige Debatten. In Deutschland und Österreich sind es die 17 Millionen Euro Abfindung und Altersvorsorge, mit denen sich Ex-Siemens-Chef Peter Löscher über seine Demontage von der Konzernspitze hinwegtrösten darf. (Er verzichtet im Gegenzug zwei Jahre lang darauf, bei einem Konkurrenten des deutschen Elektrokonzerns anzuheuern.)
Schock
Die Pikanterie: Der französische Autohersteller ist schwer angeschlagen. Mit fünf Milliarden Euro Minus musste PSA Peugeot Citroën im vergangenen Jahr den höchsten Nettoverlust seiner gesamten Geschichte hinnehmen. Das Werk in Aulnay muss geschlossen werden.
Ein drastischer Sparplan sieht vor, dass bis zu 11.000 Stellen in Frankreich wegfallen. Der Staat musste der PSA-Bank mit sieben Milliarden Euro Garantien unter die Arme greifen.
In einer ersten Reaktion hatte Varin noch von einem Missverständnis gesprochen: Er werde nach seinem Ausscheiden nach gängiger Unternehmenspraxis keine Abfindung erhalten. Stattdessen habe der Konzern eine Rückstellung getroffen, um ihm 25 Jahre lang 310.000 Euro netto jährlich als Betriebspension auszuzahlen. PSA bestätigte, dass die 21 Millionen Euro eine theoretische Summe seien, die Abgaben und Steuern inkludiere.
Ablöse
Nächstes Jahr soll der 61-jährige Varin an der PSA-Spitze vom ehemaligen Renault-Manager Carlos Tavares abgelöst werden. Varins Vertrag war erst im Mai 2013 um vier Jahre verlängert worden. Er selbst habe aber den Wunsch geäußert, dass die von ihm eingeleitete Umstrukturierung unter einer neuen Führung stattfinden solle, teilte der Konzern in dieser Woche mit. Nach Reuters-Informationen soll der chinesische Konzern Dongfeng im Gegenzug für die angestrebte engere Allianz einen Managementwechsel gefordert haben.
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