Doc Martens vor Übernahme

Klassische "Docs" erkennt man an der charakteristischen gelben Naht.
Das Markenzeichen diverser Subkulturen geht an den Finanzinvestor Permira.

Ausgerechnet jene Stiefel, die von diversen Subkulturen als Ausdruck des Protests gegen das Establishment getragen wurden, sollen bald bei einen großen Finanzinvestor die Kasse klingeln lassen. Laut einem Bericht der Zeitung Daily Telegraph stehen die Hersteller der britischen Kultmarke "Dr. Martens" kurz vor der Übernahme durch Permira. Derzeit werde über eine Kaufsumme von 300 Millionen Pfund (355 Mio. Euro) diskutiert.

Permira wolle vor allem in das Asien-Geschäft und die Online-Vermarktung des Unternehmens investieren, das seit mehr als 50 Jahren in Familienbesitz ist. Der Verkauf von AirWair International/R. Griggs Group Limited könne bis Ende des Monats abgeschlossen sein.

Dem Telegraph zufolge stehen auch den Familien der Markenerfinder Dr. Klaus Maertens und Dr. Herbert Funck aus Deutschland Lizenzgebühren zu, die Permira bezahlen müsse. Die auch "Docs" genannten Stiefel erleben derzeit erneut ein modisches Hoch und sind regelmäßig an den Füßen von Prominenten wie der Schauspielerin Emma Watson oder Sängerin Miley Cyrus zu sehen. Unterschiedliche Subkulturen wie etwa die Punk-Bewegung machten sie bereits zu ihrem Markenzeichen.

1945 erfunden

Erfunden worden war die typische Luftpolster-Sohle um 1945 am Starnberger See von Militärarzt Dr. Klaus Maertens. Zusammen mit seinem Freund Herbert Funck verwendete er unter anderem Gummi von Flugplätzen der Luftwaffe für die Herstellung. Später tat sich Maertens mit der englischen Schuhfabrikanten-Familie Griggs zusammen. 1960 gingen die Schuhe in England in Großproduktion. Im vergangenen Jahr vermeldete das Unternehmen einen Umsatz von 110 Millionen Pfund und einen Vorsteuergewinn von 13,3 Millionen Pfund.

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