Diesel bleibt der Preistreiber

Diesel bleibt der Preistreiber
Von der leicht gesunkenen Inflationsrate im Oktober merken Autofahrer nichts. Treibstoffpreise zogen ungebremst hoch.

Eigentlich ist es seltsam: Der Konjunkturmotor stottert, Rohstoffpreise sind mit der Börsenkrise gesunken. Nur Rohöl und damit auch die Treibstoffe halten sich beharrlich auf hohem Niveau.

Im Oktober waren Diesel und Benzin sowie Heizöl daher abermals die Preistreiber Nummer eins: Heizöl verteuerte sich im Jahresabstand um 21,4 Prozent, Diesel um 20 Prozent, Superbenzin um 15 Prozent. Seit Montag ist - erstmals seit Februar 2009 - der in der Herstellung kostengünstigere Diesel übrigens sogar wieder teurer als Eurosuper: Laut Autofahrerclub ARBÖ kostete der Liter Diesel am Mittwoch durchschnittlich 1,383 Euro, Eurosuper 1,377 Euro. Diesel markierte damit einen neuen Jahresrekord.

Entspannung

Insgesamt kam es bei den Verbraucherpreisen im Oktober allerdings zu einem leichten Rückgang. Nach 3,5 Prozent im September lag die Inflationsrate im Oktober bei 3,4 Prozent.

Zur Entlastung beigetragen haben vor allem die Saisonwaren: Gemüse war im Oktober durchschnittlich um drei Prozent billiger als vor einem Jahr. Das hat auch die Verteuerung des sogenannten Mikrowarenkorbs, der die Ausgaben für den täglichen Einkauf - vor allem Lebensmittel - enthält, gebremst: Nach noch plus 4,1 Prozent im Vormonat stiegen die Preise für diesen Mikrowarenkorb im Oktober 2011 um 3,4 Prozent.
Außer bei Gemüse gab es bei Nahrungsmitteln allerdings erhebliche Preisanstiege. So verteuerten sich Molkereiprodukte und Eier im Oktober um sieben Prozent, Brot sowie Fleisch um vier Prozent.

Teurer Kaffee

Stark verteuert haben sich auch alkoholfreie Getränke mit plus 7,7 Prozent. Dies ist vor allem auf den Preisanstieg bei Kaffee zurückzuführen, der im Oktober um 24 Prozent mehr kostete als vor einem Jahr.

Wie seit langem sind auch die Mieten im Oktober ein deutlicher Teuerungsfaktor. Sie sind im Jahresabstand um durchschnittlich vier Prozent gestiegen. Preisdrücker waren im Oktober auch Notebooks mit minus 16,7 Prozent sowie Telefongrundentgelte (minus 8,5 Prozent).

In der Eurozone blieb die Inflationsrate im Oktober stabil bei drei Prozent. In der EU-27 dagegen stiegen die Verbraucherpreise im Vormonat um 3,4 Prozent nach 3,3 Prozent im September. Die niedrigste Inflation verzeichnet Schweden mit 1,1 Prozent, die höchste das Vereinigte Königreich mit 5,5 Prozent. In der Slowakei stiegen die Preise um 4,6 Prozent.

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