Die zehn größten Pleiten des heurigen Jahres

Wiener Beteiligungsfirma Euro East fuhr an die Wand
Die Unternehmensinsolvenzen haben heuer laut AKV um 9,6 Prozent zugenommen.

Diese Nachricht war von Experten erwartet worden: Die Firmeninsolvenzen haben im ersten Halbjahr 2016 um 9,6 Prozent zuglegt. „Der Trend des zweiten Halbjahres 2015 setzt sich daher weiterhin fort“, weiß Insolvenzexperte Franz Blantz vom AKV. „Die größte Gruppe der Firmeninsolvenzen stellen die nicht protokollierten Einzelunternehmen dar.“

Indes dramatisch ist sogar der Anstieg bei den Insolvenzabweisungen um 15,2 Prozent. Das heißt: Mehr marode Firmen haben nicht einmal mehr jene 2500 bis 4000 Euro Vermögen zur Verfügung, die eine Eröffnung eines Insolvenzverfahrens kostet. Die Abweisungen waren mehr als fünf Jahre rückläufig.

„Die Passiva der eröffneten Firmeninsolvenzen haben sich mit rund 2,75 Milliarden Euro mehr als verdoppelt und bewegen sich annähernd am Niveau des Gesamtjahres 2015“, erklärt Blantz. „Erfreulich ist die Abnahme der gefährdeten Arbeitsplätze auf 7302 Stellen, nachdem Großinsolvenzen ausgeblieben sind.“ Es gibt aber eine Ausnahme: Nach Dienstnehmern gereiht handelt es sich bei der oststeirischen Borckenstein GmbH mit 286 Dienstnehmern um die größte Insolvenz.

Der außergewöhnliche Anstieg der Passiva ergibt sich laut AKV aus den beiden ukrainebezogenen und in Wien anhängigen Verfahren Activ Solar GmbH mit 690,3 Millionen Euro Forderungen und die SLAV Handel, Vertretung und Beteiligung AG mit rund 126,1 Millionen Euro Schulden. Bei der zweitgrößten Insolvenz, der CBA Spielapparate- und Restaurantbetriebs GmbH, welche dreizehn Kartencasinos in Österreich betrieben hat, haben Gebietskörperschaften und Abgabenbehörden Forderungen in Höhe von 355,6 Millionen Euro angemeldet.

Die zehn größten Pleiten nach Passiva:

1) Activ Solar GmbH, 690,348 Millionen Euro
2) CBA Spielapparate- u. Restaurantbetriebs GmbH, 355,690 Millionen Euro
3) SLAV Handel, Vertretung und Beteiligung AG, 126,146 Millionen Euro
4) Borckenstein GmbH, 34,159 Millionen Euro
5) Steirerfrucht Betriebsges.m.b.H. & Co. KG, 22,600 Millionen Euro
7) Frühwald Holding Gesellschaft m.b.H.,11,795 Millionen Euro
8) FMF Tactical GmbH,11,732 Millionen Euro
9) Apfel-Land Fruchtlogistik GmbH, 11,500 Millionen Euro
10) Schipflinger Fridolin,10,883 Millionen Euro

Die fünf größten Pleiten nach Mitarbeitern:

1) Borckenstein GmbH, 286 Mitarbeiter
2) RDI Hotelplan Facility, Servicemanagement & Bau GmbH, 102 Mitarbeiter
3) Apfel-Land Fruchtlogistik GmbH, 97 Mitarbeiter
4) St. Gilgen International School GmbH, 84 Mitarbeiter
5) Druckerei Theiss GmbH, 78 Mitarbeiter

Kommentare