Die Opec pumpt weiter zu viel Öl auf den Weltmarkt

Ölförderung
Das Kartell erwartet, dass das Angebot die Nachfrage übersteigt.

Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) pumpt nach eigener Einschätzung weiter zu viel Rohöl auf den Weltmarkt. Trotz der beschlossenen Kürzung der Fördermenge dürfte die Produktion auch im kommenden Jahr die Nachfrage übertreffen, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Opec. Es ist der erste Ausblick des Kartells auf die Entwicklung des Ölmarkts im kommenden Jahr. Je höher die insgesamt angebotene Menge, desto geringer sind in der Regel die für Produzenten erzielbaren Preise - auch Endprodukte wie Sprit oder Heizöl waren zuletzt in vielen Ländern billiger geworden.

Lagerbestände sinken

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, soll die Kürzung der Fördermenge aber durchaus Wirkung zeigen. Demnach sanken die Öl-Lagerbestände der Industriestaaten im Mai. Die Fördermenge der Opec-Mitgliedstaaten wurden für den Juni mit durchschnittlich 32,6 Millionen Barrel Rohöl (je 159 Liter) pro Tag beziffert. Zuletzt hatte die Sorge vor einem längerfristig zu hohen Angebot die Preise auf Talfahrt geschickt. Die Preise für Rohöl aus der Nordsee und für US-Öl waren deutlich unter die Marke von 50 Dollar pro Fass gefallen.

USA fördern immer mehr

Die Opec hatte zunächst eine ursprünglich bis Juni befristete Förderkürzung bis ins kommende Jahr hinein verlängert. Aktuell wird am Markt diskutiert, ob das Kartell vor dem Hintergrund der Preisentwicklung eine zusätzliche Kürzung vornehmen könnte. Während die Opec gemeinsam mit anderen wichtigen Förderländern wie Russland gegen den Preisverfall ankämpft, wird zeitgleich in den USA immer mehr Rohöl zu Tage gefördert. Seit Monaten steigt die Zahl der amerikanischen Ölbohrlöcher tendenziell, und die Lagerbestände sind dort auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

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