Die Omi geht nach Amerika

100 Prozent aus Österreich und gerade dabei, am US-Markt Fuß zu fassen: Omi’s Apfelstrudel, der zimtige, direkt gepresste Apfelsaft aus der Steiermark.
Omi’s Apfelstrudel, ein direkt gepresster Apfelsaft mit Zimt, will den US-Markt erobern.

Dass die Omi nach Amerika kommt, damit hätte Mike Reiter so schnell nicht gerechnet: "Wenn ich zurückdenke: Vor einem Dreivierteljahr wär ich schon überglücklich gewesen, die Omi mal beim Christkindlmarkt in Leoben zu sehen." "Die Omi", damit meint Reiter "Omi’s Apfelstrudel", einen steirischen Apfelsaft mit Zimtgeschmack, den es seit Dezember 2013 auf dem österreichischen Markt gibt und der es mittlerweile bis auf den Christkindlmarkt in Chicago geschafft hat.

Die Omi geht nach Amerika
Omis Apfelstrudel
Im Sommer 2013 gebaren Mike Reiter und Philipp Maier, beide Chefs der Werbeagentur Brainsworld in Leoben, gemeinsam mit Fred Kendlbacher, jahrelang im Getränkevertrieb tätig, die Idee, Apfelstrudel als Saft in die Flasche zu gießen. Nach 30.000 Litern Herumprobieren war das richtige Verhältnis von Apfelsaft zu natürlichem Zimtaroma gefunden: Die Omi ward geboren. Zwischenzeitlich stieß Ries Bouwman als kaufmännischer Geschäftsführer zum Team; Reiter und Maier erdachten ein Marketingkonzept. "Und plötzlich bekam alles eine Eigendynamik", erinnert sich Reiter. Das Produkt kam an: Nach nur eineinhalb Wochen war die erste Charge von 14.000 Glasflaschen verkauft. "Nach sechs Monaten waren wir in Österreich in so gut wie allen Supermärkten vertreten", so Bouwman zum KURIER. Das angepeilte Ziel von 1,4 Millionen verkaufter Flaschen mit einem Umsatz von einer Million Euro werde sich heuer aber nicht ausgehen, "wegen der späten Aufnahme in die nationalen Verkaufslisten". Im ersten Quartal 2015 soll dies aber erreicht sein, so der Holländer.

Der schnelle Erfolg in Österreich gab dem Team Schwung, in neue Märkte zu stoßen. Im April flog Bouwman zum ersten Mal in die USA. Ende Juni wurde Omi’s Apfelstrudel auf der Fancy Food Show, einer Lebensmittelmesse in New York ausgestellt. "Wir wollten schauen, ob und wie das Konzept ankommt. Apfelstrudel kennen die Amerikaner ja", so Bouwman. Es wurde gemocht: Charles Passy vom Wall Street Journal nahm den Saft in die Liste seiner persönlichen Favoriten der Messe auf. Wenig später ist die Omi auf FOX im US-Fernsehen zu sehen. In die Staaten holt den Saft der Österreicher Manfred Bauer, der seit mehr als 30 Jahren in Chicago einen Wein- und Getränkegroßhandel betreibt. Mittlerweile gibt es Omi’s Apfelstrudel in mehr als 50 Lokalen in Chicago, beim Christkindlmarkt wird er ausgeschenkt, ebenso steht er in der Minibar des Hotels im Trump-Tower. Derzeit laufen Gespräche mit zwei Lebensmittelketten, ebenso mit der Coffeeshop-Kette Intelligentsia.

Lifestyle-Städte

Mit nächstem Jahr soll sich Alexander Fetz von Chicago aus um Vertrieb und Marketing kümmern. Konzentrieren will man sich auf Handel und Gastronomie vorerst in Chicago, New York und Los Angeles, "weil es Lifestyle-Städte sind". Den direkt gepressten Saft will man hier verstärkt als gesundes Produkt positionieren: "Ein Wahnsinn eigentlich, wenn man bedenkt, dass 80 Prozent des Apfelsaftes hier aus Konzentrat hergestellt wird", so Reiter. Man dürfe hier auch wesentlich schneller "100 Prozent Apfelsaft" auf die Etiketten drucken, auch wenn der Saft aus Konzentrat gemacht wird, erklärt Bouwman. Für Omi’s Apfelstrudel sind neue Etiketten geplant: mit dem Prädikat vegan.

Als Verkaufsziel steckt sich das Team in den USA eine Million Flaschen. "Jetzt ist es aber mal wichtig, die Marke aufzubauen", so Bouwman. Denn selbst in Österreich, wo sich so schnell Erfolg eingestellt habe, werde es vier, fünf Jahre dauern, bis man eine richtig starke Marke sei. Omi’s Apfelstrudel gibt es auch in der Schweiz, den Benelux-Staaten und England. Mit Deutschland laufen Gespräche und im März geht es nach Japan auf die Lebensmittelmesse Foodex.

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