Die gute alte Post wird zum Selbstbedienungsladen

Die gute alte Post wird zum Selbstbedienungsladen
Die Post setzt voll auf Automaten. Der Kunde soll rascher zu seinem Packerl kommen.

Die Post überzieht Österreich heuer mit einem Netz an Selbstbedienungsautomaten. Sowohl bei der Paketaufgabe als auch bei der Abholung. Generaldirektor Georg Pölzl hofft auf diese Weise, den harten Wettbewerb im wachsenden Paketgeschäft zu gewinnen. Zufriedene Kunden, denen das ersehnte Packerl von Amazon zugestellt wird, obwohl sie gar nicht zu Hause waren, sind hier das Um und Auf.

Das geht so: Wer künftig in seiner Post den neuen gelben Benachrichtigungszettel mit Barcode und eingebautem Chip vorfindet, kann damit bei der hauseigenen Empfangsbox das Paket abholen. Egal wann, rund um die Uhr in Selbstbedienung. Voraussetzung ist, dass man in einem Haus wohnt, in dem eine solche Box installiert wurde. Derzeit gibt es davon 2000 Stück, 5000 sollen es heuer werden – in ganz Österreich wohlgemerkt. Daneben gibt es auch sogenannte Post24-Stationen und Abholwände außerhalb des eigenen Hauses oder der Wohnanlage.

Tücken

Voraussetzung ist aber auch, dass die neue Empfangsbox vorher leer war. Denn die Tücke des neuen Systems liegt darin, dass pro Box immer nur ein Paket liegen darf, um Verwechslungen oder gar Diebstahl auszuschließen. Wer also sein Paket nicht aus der Empfangsbox holt, weil er schlicht vergessen hat oder auf Urlaub ist, blockiert in dieser Zeit alle anderen Mitbewohner im Haus. Diese bekommen deshalb auch den „normalen“ gelben Benachrichtigungszettel und müssen wie bisher zur Post marschieren, um an das Paket zu kommen.

Dennoch, das Feedback sei bisher sehr positiv, sagt die Post. Eine Empfangsbox würde nämlich rein statistisch gesehen für bis zu 20 Parteien in einem Haus reichen. Wie das zum Beispiel vor Weihnachten funktionieren soll, wird erst die Praxis zeigen.

Wahlkampf tut gut
Die Post AG hat im ersten Quartal sowohl im Brief- wie auch im Paketgeschäft leicht zulegen können. Mitverantwortlich dafür war das Superwahljahr 2013 mit zwei Volksbefragungen, vier Landtagswahlen und der Nationalratswahl im Herbst. Davon profitiert die Post über Flugblätter und Werbung an die Haushalte. Der Ausblick für 2013 – stabiler bis leicht steigender Umsatz – wurde bestätigt.

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