Die größten 250 Einzelhändler machten 4,3 Billionen Dollar Umsatz

Werfen wir einen Blick über den Atlantik: In den USA liegen die Wal-Mart-Stores mit 469.162 Mio. Euro souverän in Front.
Mit Spar und XXXLutz sind auch zwei österreichische Firmen dabei.

Die größten Einzelhandelsunternehmen der Welt sind 2015 weiter gewachsen und machen gemeinsam 4,3 Billionen Dollar (4,03 Billionen Euro) Umsatz. Getrieben wird das Wachstum vom Online-Handel, schreibt Deloitte. Insgesamt gehe es mehr denn je darum, Kunden ein Erlebnis zu verschaffen und nicht nur Produkte anzubieten. Mit Spar und XXXLutz sind auch zwei österreichische Firmen unter den Top-250. "Wir leben in einer Zeit, in der Kunden mehr denn je das Steuer in der Hand halten und sie suchen nach Authentizität, Neuheit, Bequemlichkeit und Kreativität", schreibt Deloitte in dem Bericht, der heuer zum 20. Mal erstellt wurde. Technologie sei nicht mehr ein Zusatz zum Einkaufserlebnis, sondern eine fundamentale Notwendigkeit. Sie reiche aber nicht mehr, denn die Unternehmen müssen zunehmend darum kämpfen, ihre Kunden zu überraschen und ihre Treue zu verstärken. "Wir sehen eine Bewegung weg vom Massenprodukt hin zum Maßgeschneiderten."

Die größten 250 Einzelhändler machten 4,3 Billionen Dollar Umsatz
Der Onlinehändler Amazon etwa, seit der Aufnahme in der Liste immer unter den am schnellsten wachsenden Firmen und diesmal mit 79 Mrd. Dollar Umsatz erstmals Top-10, machte 2015 wieder 20 Prozent mehr Umsatz. Das sei getrieben vom Prime-Service, der von jüngeren und besser verdienenden genutzt wird. Offizielle Daten zu Amazon Prime gebe es nicht, Schätzungen gehen aber von 80 Millionen Mitgliedern und einem jährlichen Wachstum von 50 Prozent aus, so Deloitte. Nach Elektrogeräten und langlebigen Gütern gehe es nun in Richtung Lebensmittel, Autos und Dienstleistungen. Die am schnellsten wachsenden Einzelhändler sind zwei chinesische Online-Plattformen (Vipshop Holdings Limited und JD.com, Inc), deren Umsatz sich seit 2010 jährlich etwa verdoppelt.

Walmart als Nummer 1

Als zweiten Trend, insbesondere in Europa, sieht Deloitte die Zustellung von Lebensmitteln nach Hause - vor allem in den Ballungsräumen. Am Land gehe es in Richtung Vorbestellung im Internet und Abholung im Geschäft. Die Niederlande, Deutschland, Großbritannien und Frankreich verzeichneten die größten Wachstumsraten bei der Lebensmittellieferung. Kleine, lokale Einzelhändler dürften mit Technologie-Firmen und Zulieferern zusammenarbeiten, um diese Dienste anbieten zu können. Unangefochtene Nummer eins beim Einzelhandelsumsatz ist die US-Kette Walmart, die trotz des ersten Umsatzrückgangs seit dem Börsengang 1970 im Berichtsjahr 2015 482 Mrd. Dollar Umsatz verbuchte. Das war vier Mal so viel wie die Nummer zwei, die US-Kette Costco (116 Mrd. Dollar). Unter den Top-10, die zusammen 1,3 Billionen Dollar erwirtschaften, sind nur vier Ketten, die ihren Sitz nicht in den USA haben, darunter mit Schwarz (Lidl, Kaufhof) und Aldi (Hofer) zwei aus Deutschland. Beide machen aber zwei Drittel ihres Umsatzes im Ausland. Die Top-250 hatten im Schnitt eine Gewinnmarge von drei Prozent und zwischen 2010 und 2015 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von fünf Prozent. Um in das Ranking hineinzukommen, war ein Umsatz von 3,5 Mrd. Dollar nötig - etwas weniger als zuletzt, weil der Dollar aufgewertet hat.

Aus Österreich haben es die Spar Holding mit rund 10 Mrd. Dollar auf Rang 95 und XXXLutz mit 4,3 Mrd. Dollar Umsatz auf Rang 204 auf die Liste geschafft. "Es ist beachtlich, dass sich zwei österreichische Unternehmen in der hart umkämpften internationalen Branche behaupten können. Vor allem die Top-100-Platzierung von Spar zeigt den hohen Stellenwert des Einzelhandels in Österreichs Wirtschaft", schreibt Orsolya Hegedüs von Deloitte Östereich dazu. Wobei große "österreichische" Einzelhändler wie Billa als Töchter der deutschen Rewe (Nummer 22 der Welt) nicht extra ausgewiesen sind.

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