Deutschland will Fachkräfte aus Krisenländern

Deutschland will Fachkräfte aus Krisenländern
Spanier, Portugiesen und Griechen wären als Techniker und Pfleger höchst willkommen. Die deutsche Sprache gilt dabei als größte Hürde.

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel in Deutschland setzt die Bundesagentur für Arbeit (BA) verstärkt auf qualifizierte Zuwanderer aus den europäischen Krisenländern Spanien, Griechenland und Portugal. "Es gibt ein großes Potenzial in Spanien, Tausende von Ingenieuren sind arbeitslos, auch IT-Spezialisten", sagte die Direktorin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), Monika Varnhagen, der Zeitung Die Welt. 17.000 Spanier seien grundsätzlich an einer Arbeit in Deutschland interessiert.

Derzeit sondiere die ZAV auch in Griechenland und Portugal, sagte Varnhagen weiter. So gebe es in Portugal ein großes Interesse von Pflegekräften, nach Deutschland zu kommen. Auch für griechische Mediziner sei Deutschland interessant. Potenzial für Ingenieure, Ärzte, Pflegepersonal und Facharbeiter gebe es aber auch in Bulgarien und Kroatien.

Deutsche Sprache schreckt ab

Haupthindernis für qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland seien fehlende Kenntnisse der deutschen Sprache. "Deutsch gilt als schwer zu erlernen", sagte Varnhagen. In vielen Ländern Europas werde Deutsch gar nicht mehr als Fremdsprache angeboten. Zudem böten angelsächsische Länder den qualifizierten Zuwanderern nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern ein ganzes Paket für die ganze Familie, mit Sprachkurs, Wohnung, Job für die Ehefrau und Kindergartenplatz fürs Kind. Daraus könne Deutschland lernen, sagte Varnhagen. "Es reicht nicht, attraktive Firmen und Produkte zu haben, die Gesellschaft muss auch bereit sein, diese Menschen aufzunehmen und zu integrieren."

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