Schimmel-Mais verunreinigt Milch

ARCHIV - Ein Kind trinkt ein Glas Milch (Archivfoto vom 10.01.2006). Die Preise für H-Milch bleiben stabil, nur frische Vollmilch (Einwegverpackung) verteuert sich leicht um zwei Cent auf durchschnittlich 59 Cent. Das teilte die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen am Dienstag (11.07.2006) in Leichlingen nahe Köln mit. Foto: Martin Gerten dpa/lnw (zu lnw 7127 vom 11.07.2006) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Verseuchter Futtermais beunruhigt die Verbraucher, trotz Entwarnung von Experten.

Nach drei Lebensmittelskandalen innerhalb kürzester Zeit sind Deutschlands Verbraucher verunsichert: Wo Rindfleisch draufsteht, ist Pferd drin, was als Bio-Ei gekennzeichnet ist, stammt aus gesetzeswidriger Haltung und was die Milchkuh frisst, ist mit Schimmelpilz verseucht. Während sich beim Pferdefleischskandal und der Bio-Ei-Mogelei niemand um seine Gesundheit fürchten müssen, ist der aktuelle Fall um serbischen Mais, der mit dem krebserregenden Schimmelpilz Alfatoxin vergiftet ist, heikler.

Der Mais wurde zu Futtermittel für Rinder verarbeitet, und Spuren des Gifts gelangten so in Milch. Mindestens 4467 Bauernhöfe, vor allem in Niedersachsen, wurden mit Schimmelpilz befallenem Mais beliefert. 620 Milchproben wurden bereits untersucht. Sie sind laut Landesamt für Verbraucherschutz unauffällig. Verschiedene Experten geben Entwarnung, dass die Milch Krebs verursachen könnte. Ein ungutes Gefühl bleibt bei den Konsumenten trotzdem – zumal am Sonntag noch unklar war, ob die Innereien von Masttieren auch mit dem Gift belastet sein könnten.

Nun drängt die Politik auf verbesserte Kontrollen. „Es gab frühzeitig Hinweise von verschiedenen Seiten, doch diese wurden offenbar ignoriert“, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). Sie fordert eine Gebühr, über die amtliche Kontrollen künftig bezahlt werden könnten.

Österreichs Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich erneuerte am Sonntag im ORF seine Forderung nach mehr Transparenz bei der Lebensmittel-Herkunftskennzeichnung auch für verarbeitete Eier: „Die Menschen haben ein Recht darauf zu erfahren, was sie kaufen, was sie essen und woher es kommt. Das kann nur durch eine Kennzeichnung auch auf verarbeiteten Produkten sichergestellt werden.“

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