Prepaid-Strom sorgt für Empörung

In Deutschland sind pro Jahr 300.000 Haushalte von Stromsperren betroffen.
Unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes erzeugt die künftige deutsche Regierung erste Irritationen.

Wenn das Guthaben auf der Prepaid-Karte des Handys aufgebraucht ist, herrscht vorerst Funkstille. Wie würde es aussehen, wenn Haushalte ihren Strom über ein ähnliches System beziehen würden? Diese Frage stellten sich deutsche Verbraucher, nachdem die CDU-Politikerin Mechthild Heil gegenüber der Saarbrückener Zeitung die Einführung von Prepaid-Strom für Haushalte mit geringem Einkommen angekündigt hatte – zum „Schutz“ der Stromkunden. Diese würden durch das Prepaid-System "achtsamer und sparsamer mit ihrem Verbrauch umgehen", sagte Ulrich Kelber vom Koalitionspartner SPD. Die Energieversorger sollen nun verpflichtet werden, ihre Stromzähler entsprechend umzurüsten.

"Verbraucherschutz"

In Deutschland sind dem Bericht zufolge pro Jahr mehr als 300.000 Haushalte von Stromsperren betroffen. Union und SPD wollen mit dem Vorkassesystem verhindern, dass sich Monat für Monat Stromschulden auftürmen, die dann zu einer Stromsperre und zu noch höheren Kosten führen könnten, sagte Heil, die bei den Koalitionsverhandlungen Unionschefunterhändlerin in der Arbeitsgruppe Verbraucherschutz ist. "Die Versorger bekommen ihr Geld und der Verbraucher muss nicht auf Strom verzichten", führte Heil weiter aus.

Eine Logik, die zumindest für viele Twitter-User nicht nachvollziehbar war. Die "GroKo" (Große Koalition) sorgte somit noch vor Bekanntwerden der Minister für Empörung in den Sozialen Medien:

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