Deutsches Kartellamt verhängt Strafen wegen Bierpreis-Absprachen

Hofbräuhaus in München: Matthias Völkl hat gerade 29 Maßkrüge über einen 40 Meter langen Gang getragen hat. Mit 27 im Ziel abgestellten Krügen stellte er einen neuen Weltrekord auf.
In Summe wurden damit 11 Unternehmen Geldbußen über rund 112 Mio. Euro aufgebrummt.

In dem seit sechs Jahren andauernden Verfahren wegen Preisabsprachen im Lebensmittelhandel hat das deutsche Bundeskartellamt die letzten Bußgelder verhängt. Die beiden Edeka Handelsgesellschaften Nord und Hessenring müssen insgesamt 18,3 Mio. Euro zahlen, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.

Beide regionalen Handelsunternehmen hätten sich in den Jahren 2006 bis 2009 an Absprachen von Bierpreisen beteiligt. Sollten die Unternehmen gegen den Bescheid Einspruch einlegen, wird sich das Oberlandesgericht Düsseldorf damit zu befassen haben.

Wegen Absprachen zwischen der Brauerei Anheuser Busch InBev (AB InBev) und verschiedenen Händlern wurden damit insgesamt Bußgelder in Höhe von rund 112 Millionen Euro gegen elf Unternehmen verhängt.

Auch andere Lebensmittel betroffen

In dem seit sechs Jahren andauernden Kartellverfahren ging es aber nicht nur um Bier, sondern auch um andere Lebensmittel.

Der Discounter Lidl hatte sich auf Preisbindungen bei Haribo-Süßigkeiten eingelassen, bei der Drogeriekette Rossmann ging es um Melitta-Kaffee.

Im Jänner 2010 waren die Wettbewerbshüter mit über 100 Polizisten und Fahndern zu bundesweiten Razzien ausgerückt. Kartellamtschef Andreas Mundt zog nun eine Bilanz: Insgesamt seien 38 Einzelgeldbußen gegen 27 Unternehmen mit einem Gesamtvolumen von 260,5 Mio. Euro verhängt worden. Die Behörde werde die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Verfahren in einem Papier öffentlich machen, kündigte er an. "Wir wollen damit möglichst praxisnah und an Hand von Beispielen die Möglichkeiten und Grenzen der Abstimmung zwischen Händlern und Herstellern aufzeigen."

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