Deutsche Inflation auf höchstem Stand seit Mitte 2012

Deutsche Inflation auf höchstem Stand seit Mitte 2012
Schnellschätzungen bestätigt: Teuerung nach kontinuierlichem Anstieg im Februar bei 2,2 Prozent.

Teureres Tanken, Heizen und Essen haben die deutsche Inflationsrate im Februar erstmals seit viereinhalb Jahren über die Marke von 2 Prozent gehievt. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 2,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte und damit eine Schätzung von Anfang März bestätigte. Zuletzt war die Rate im August 2012 auf diesem Niveau gelegen.

Die Teuerung liegt nun über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die nur bei Werten von knapp unter 2 Prozent von stabilen Preisen spricht. Damit ist die Inflation in Deutschland in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen. Im Jänner war die Teuerungsrate bei 1,9 Prozent gelegen und im Dezember bei 1,7 Prozent. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Februar ebenfalls wie erwartet um 0,6 Prozent.

Größter Preistreiber war erneut Energie, die sich im vorigen Monat um 7,2 Prozent verteuerte. Klammert man Energie aus, lag die Jahresteuerung bei 1,7 Prozent. Verbraucher mussten vor allem für Heizöl (plus 44 Prozent) und für das Tanken (plus 15,6 Prozent) tiefer in die Tasche greifen. Auch Nahrungsmittel verteuerten sich mit 4,4 Prozent überdurchschnittlich, allein die Preise für Gemüse stiegen um 21 Prozent.

Konsumbremse

Die Inflation dürfte insgesamt deutlich zunehmen. Lag sie 2016 nur bei 0,5 Prozent, beträgt sie nach Einschätzung des deutschen IfW-Instituts in diesem und im nächsten Jahr jeweils 1,8 Prozent. Fachleute gehen davon aus, dass dies die Kaufkraft der Verbraucher schmälert und der private Konsum deshalb nicht mehr so kräftig wächst wie zuletzt.

Bei dem für europäische Vergleichszwecke harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) meldete das Bundesamt für Februar einen Anstieg um 2,2 Prozent im Jahresvergleich sowie um 0,7 Prozent im Monatsvergleich. Hier wurde ebenfalls die erste Schätzung wie erwartet bestätigt.

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