Deutsche Diesel-Verkäufe brechen weiter ein

Diesel wird beim Nachbarn immer weniger getankt
Die Zahl der gesamten Neuzulassungen im Februar ist in Deutschland deutlich gestiegen, mit dem Diesel-Absatz geht es aber steil bergab.

Die deutschen Autokäufer wenden sich weiter vom Diesel ab: Im Februar brach die Zahl der Diesel-Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,5 Prozent ein, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) am Freitag mitteilte. Insgesamt legte der Neuwagenabsatz aber deutlich zu, vor allem Benziner waren gefragt.

Knapp 262.000 Neuwagen wurden im vergangenen Monat zugelassen. Das war deutliches ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und der Unternehmensberatung EY zufolge der höchste Februar-Stand seit dem Abwrackprämienjahr 2009.

"Kunden zutiefst verunsichert"

Besonders deutlich legten dabei die Benziner zu. Laut KBA stiegen die Verkäufe gegenüber dem Vorjahresmonat um fast 26 Prozent an. Damit machten Benziner im Februar knapp zwei Drittel (62,9 Prozent) aller Neuzulassungen aus.

Beim Diesel zeigte sich das gegenteilige Bild: Der Marktanteil sank im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat von 43,4 auf 32,5 Prozent. "Die Kunden wenden sich derzeit in Scharen vom Diesel ab, weil sie zutiefst verunsichert sind", erklärte Fahrzeugmarkt-Experte Peter Fuß von EY. Die öffentliche Diskussion um Fahrverbote für ältere Diesel-Fahrzeuge habe zu einem grundsätzlichen Vertrauensverlust in die Antriebstechnologie geführt.

Hamburg plant Fahrverbote

Das Bundesverwaltungsgericht hatte am Dienstag geurteilt, dass angesichts massiv überschrittener Grenzwerte zur Luftreinhaltung Fahrverbote für Diesel in deutschen Städten grundsätzlich möglich sind. Schon Ende April soll es in Hamburg in zwei stark belasteten Straßenabschnitten Beschränkungen für alte Diesel-Autos geben.

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