Eigentümer Zieger auf Tauchstation

APA12107860 - 29032013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT WI - Eine dayli-Filiale in Wien, aufgenommen am 23. November 2012. Die Gewerkschaft GPA-djp und die Geschäftsführung von dayli stehen sich derzeit als Konfliktparteien um die Sonntagsöffnung von dayli-Filialen gegenüber. APA-FOTO: ROBERT JAEGER
Der neue Eigentümer gibt Rätsel auf. Die Italien-Tochter steht indes vor dem Konkurs.

Die Nachrichtenlage zum neuen dayli-Eigentümer Martin Zieger lässt sich leicht zusammenfassen: Kein Bild, kein Ton. Seine oberösterreichische PR-Agentur sitzt laut eigenen Angaben „selbst ein bissl auf Nadeln“. Derzeit liege alles beim Masseverwalter, der diese Woche prüft, wie es weitergeht. Zieger stehe nicht für Stellungnahmen zur Verfügung. Auch Fotos habe er der Agentur bis heute nicht bereitgestellt.

Anrufe in Ziegers ICU Unternehmensberatung in Mödling gehen seit Tagen ins Leere. Laut dem Ö1-Morgenjournal hat das Unternehmen eine Eigenkapitalquote von Minus 460 Prozent. Verwunderlich ist auch, dass man Zieger bei der Firma JetSet mit Sitz in Kitzbühel laut Ö1 nicht kennt, obwohl er dort Geschäftsführer ist.

Masseverwalter Rudolf Mitterlehner und seine Kollegen wollen spätestens Ende der Woche entscheiden, wie es mit dayli weitergeht. Als Unterstützung haben sie auch Ex-Finanzvorstand Andreas Bachleitner wieder ins Unternehmen gebeten, bestätigt Mitterlehner. Ex-dayli-Eigentümer Rudolf Haberleitner hatte Bachleitner kurz vor dem Insolvenzantrag entlassen. Schon zuvor hatte Haberleitner das Management mehrmals gekündigt und wieder eingestellt.

In Udine rechnen die Gewerkschafter am Mittwoch mit einem Konkursantrag der italienischen dayli-Tochtergesellschaft. In der Firmenkassa sind nur noch 850.000 Euro – zu wenig, um die Gehälter und Urlaubsgelder für die rund 1500 Beschäftigten ordnungsgemäß zu zahlen.

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