Davos: Schweizer Präsident warnt vor Alleingängen

Alain Berset
Ohne Donald Trump direkt zu nennen, trat der Schweizer Präsident Alain Berset in Davos gegen das Misstrauen bei multilateralen Abkommen auf.

Zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums hat der Schweizer Präsident Alain Berset vor Alleingängen einzelner Staaten gewarnt. "Misstrauen vor Multilateralität und Freihandel verstärkt bestehende Klüfte und vertieft sie noch", sagte Berset am Dienstag in Davos auch mit Blick auf die "Amerika zuerst"-Politik von US-Präsident Donald Trump, den er aber nicht namentlich nannte. "Jeder, der sich vor Zusammenarbeit fürchtet, zieht sich aus der Welt zurück." Furcht sei kein Treibstoff für Innovationen", sagte Berset.

Die 48. Jahrestagung des WEF steht heuer unter dem Motto "Für eine gemeinsame Zukunft in einer zerrütteten Welt". Noch bis zu diesem Freitag diskutieren mehr als 3.000 Top-Manager, Spitzenpolitiker und Vertreter der Zivilgesellschaft in dem Schweizer Alpenort. Zum Abschluss wird eine Rede Trumps erwartet.

Berset: Wille zu Kooperation gefordert

Nötig seien ein fester politischer Wille auf allen Ebenen sowie eine starke Beteiligung internationaler Organisationen sowie der Finanzwelt, sagte Berset. "Aber es kann keine internationale Zusammenarbeit geben ohne Staaten mit dem Willen zur Kooperation."

Die meisten Menschen hätten keine Vorurteile gegen Offenheit und Austausch, solange sie sich sicher fühlten. "Sie fühlen sich aber nur sicher, wenn sie wirtschaftliche Möglichkeiten haben", so Berset. Dazu gehörten Stabilität und funktionierende Institutionen sowie gute Infrastruktur, Bildung und gleiche Chancen für Männer und Frauen.

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