Das Porsche-Rennen um bessere Renditen

Sportwagen von Porsche.
Von 100 Euro Umsatz bleiben bei Porsche 17,40 Euro an Betriebsgewinn hängen.

PS-starke Autos zu bauen ist ein überaus lukratives Geschäft. Angesichts der neuesten Zahlen von Porsche dürften andere Autobauer vor Neid erblassen. Der deutsche Sport- und Geländewagenbauer, der zum VW-Konzern gehört, fuhr im Vorjahr operativ einen Gewinn von 3,9 Milliarden Euro ein - ein Plus von 13,9 Prozent. Wirklich viel Geld für ein Unternehmen mit etwa 28.000 Beschäftigten.

Wie rund es bei Porsche läuft, zeigt auch eine andere Zahl: Je 100 Euro Umsatz bleiben 17,40 Euro als Betriebsgewinn hängen, nach 15,80 Euro im Jahr davor. Audi kommt nur auf 8,20 Euro und damit nicht einmal auf die Hälfte der Porsche-Rendite. Beim VW-Golf sind es überhaupt nur 1,80 Euro. Zu Letzterem muss man aber wissen, dass im Massengeschäft die Margen generell niedriger sind.

Schwäbische Gene

"Unsere Kunden sind bereit, für hohe Qualität auch Geld in die Hand zu nehmen", sagt Porsche-Chef Oliver Blume. Die guten Zahlen lägen allerdings am strikten Kostenmanagement. Blume dazu: "Wir haben schwäbische Gene und drehen jeden Euro nicht nur zwei Mal, sondern drei Mal um."

Die starke Porsche-Performance ringt auch der Konkurrenz Anerkennung ab. "Das ist außergewöhnlich stark und eine Messlatte für die Branche", sagt etwa Maserati-Chef Reid Bigland. Allerdings liege das Porsche-Gewinntempo doch eher am gegenwärtigen Boom bei Geländewagen. Maserati selbst - das Unternehmen gehört zum Fiat-Chrysler-Konzern - ist ebenfalls gut unterwegs. Im vierten Quartal lag die Rendite bei elf Prozent, also bei elf Euro pro 100 Euro Umsatz.

Ferrari Spitze

Im Vergleich der Sportwagenbauer hält Ferrari die Spitze. Die Italiener schafften zuletzt eine Rendite von 19,2 Prozent. Ferrari ist allerdings wesentlich kleiner, der Gewinn in absoluten Zahlen daher auch viel geringer.

Porsche-Boss Blume ist sehr wohl bewusst, dass etwas zu tun ist, um hochprofitabel zu bleiben. Unter seiner Federführung wollen die drei Luxusmarken des VW-Konzerns, Porsche, Bentley und Bugatti auf die Kostenbremse steigen. Gemeinsames Ziel ist es, ab 2018 jährliche Synergien von 100 Millionen Euro zu erzielen. Porsche hat sich außerdem vorgenommen, die Produktionskosten pro Fahrzeug um 15 Prozent zu senken. Neben Audi ist Porsche der größte Gewinnbringer bei VW. https://kurier.at/wirtschaft/vw-steht-vor-einer-mammutaufgabe/251.908.484

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