Spitzenmanager sehen schwarz für das Wachstum

Wechselhaftes Wetter ist zu erwarten.
Pessimistischer Blick in die Zukunft. Eigene Firma wird positiver betrachtet.

Österreichs Top-Manager schauen pessimistischer in die Zukunft als ihre ausländischen Kollegen. Nur ein Drittel erwartet globales Wachstum. Das zeigt eine neue Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC). Weltweit wurden 1400 Unternehmenslenker interviewt, davon 30 in Österreich.

Überraschend sei gewesen, dass man hierzulande an die Wirtschaftskraft der eigenen Firma dennoch glaube, sagte PwC-Experte Aslan Miller. Er präsentierte die Studie mit dem Präsidenten der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch. Dieser hielt den Befund insgesamt für „horribel“. Die Unternehmen würden unter unglaublicher Überregulierung, starker Steuerbelastung und zu wenig Innovation leiden. Lohnverrechnung sei zur Geheimwissenschaft geworden.

Instabiles Steuersystem

Tatsächlich beklagen rund 80 Prozent der Befragten die Bürokratie und genauso viele die steigende Steuerbelastung in Österreich. Das heimische Steuersystem wird als unverständlich, ineffektiv und instabil betrachtet.

Prinzipiell wären die Unternehmer und Manager zu Investitionen bereit. Doch weil ständig verunsichernde Meldungen über neue Reformen kommen – von Urlaubsverlängerung bis neue Steuern – würden sie sich zurückhalten, glauben Aslan und Kapsch. Besonders für Firmen, die sich neu in Österreich niederlassen wollen, sei das total abschreckend. „Investoren gehen nur nach Rechenstift vor, und irgendwann einmal werden wir ansässigen Firmen das auch tun“, warnt Kapsch. Es sei „fünf vor zwölf“. Noch glaube man an den Standort.

Teure Verwaltung

Kapsch und Miller fordern eine echte Strukturreform. Die Pro-Kopf-Verschuldung in Österreich sei mittlerweile höher als in Griechenland. Für die Pensionen werde man bis 2020 zusätzliche drei Milliarden Euro als Staatszuschuss brauchen. Die Ausgaben für die Hoheitsverwaltung lägen – sogar kaufkraftbereinigt – um 50 Prozent über dem EU-Schnitt. Und ein Drittel des verfügbaren Haushaltseinkommens komme aus Transferleistungen. Das sei „ungesund“. Das soziale Netz sei wichtig, Wirtschaftsförderung aber auch. Diese sei völlig unübersichtlich und müsse von Grund auf reformiert werden.

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