Das Airbag-Debakel nimmt kein Ende

Nach Toyota und Nissan lässt nun auch Honda Millionen Fahrzeuge kontrollieren.

Das Airbag-Debakel der japanischen Autobranche weitet sich immer mehr aus. Nach Toyota und Nissan startete jetzt Honda einen weiteren Massenrückruf. Bei 4,9 Millionen Fahrzeugen müssten die Airbags kontrolliert werden. Damit steigt die Zahl der Honda-Autos, die wegen fehlerhafter Produkte der Firma Takata noch einmal überprüft werden müssen, auf 19,6 Millionen. Honda ist damit das am stärksten betroffene Unternehmen bei den Airbag-Rückrufen.

Toyota und Nissan hatten erst am Mittwoch den Rückruf von 5 Millionen beziehungsweise 1,6 Millionen Autos angekündigt. Die drei größten japanischen Konzerne der Branche müssen damit zusammen rund 11,5 Millionen weitere Fahrzeuge kontrollieren. Inklusive kleinerer Rückrufe - wie des Herstellers Daihatsu, der 259.000 Fahrzeuge in die Werkstätten beorderte - stieg die Zahl der Autos mit Airbag-Problemen nach Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg auf jetzt mehr als 28 Millionen Stück seit 2008.

In Österreich stehen aktuell 9.400 Nissan-Fahrzeuge und 22.112 Autos von Toyota vor dem Rückruf, wie die Österreich-Niederlassungen der japanischen Hersteller am Mittwoch bestätigten. Bei Honda Österreich sind Geländewagen (SUV) betroffen, CR-V-Modelle müssten zurück in die Werkstätten, Details und Stückzahlen konnte der Konzern am Freitag noch nicht nennen.

Das Airbag-Debakel nimmt kein Ende
Takata Corp's company plate is seen at an entrance of the building where the Takata Corp headquarters is located in Tokyo in this December 9, 2014 file photo. Japan's three biggest carmakers are expanding a huge global recall triggered by potentially fatal air bags made by Takata Corp, saying on May 13, 2015 they will take back millions of vehicles worldwide for investigation. Toyota Motor Corp and Nissan Motor Co said they are recalling some 6.5 million vehicles globally, while Honda Motor Co Ltd said it would follow suit, without giving details. A U.S. Honda spokesman added, however, that any potential action would not affect cars that were sold in the United States. REUTERS/Yuya Shino/Files
Die Airbags können nach Toyota-Angaben wegen mangelhafter Verarbeitung platzen - dabei kommt es zu einer Explosion, die Teile der Metallverkleidung durch den Fahrzeugraum schleudern und zu schweren Verletzungen führen kann. Nissan sprach von Problemen beim Beifahrer-Airbag. Bei dessen Entfaltung könnte einer Sprecherin zufolge ein zu hoher Druck entstehen, durch den sich Teile vom Airbag-Gehäuse lösen könnten.

Um Kosten zu sparen und schneller Autos bauen zu können, setzen die Hersteller zunehmend auf gleiche Teile für mehrere Modelle. Das sogenannte Baukasten-Prinzip hat viele Vorteile - solange nichts kaputtgeht. Macht ein einziges Teil Probleme, trifft es nämlich oft gleich massenweise Autos.

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