China will alle Staatsunternehmen in Kapitalgesellschaften umwandeln

Einzelheiten der Strukturreform noch nicht bekannt.

Die chinesische Führung will alle Staatsunternehmen in Kapitalgesellschaften umwandeln. So solle ein "modernes Unternehmenssystem" geschaffen werden, das die "Unternehmensführung auf den Markt ausrichtet", erklärte die Regierung in Peking am Mittwoch. Sie betonte, 90 Prozent der staatlichen Konzerne seien bereits in Kapitalgesellschaften umstrukturiert worden.

Der Rest soll bis Ende des Jahres folgen. Einzelheiten der Strukturreform blieben aber offen: So ist nicht klar, ob privates Kapital in die Unternehmen fließen soll und ob die neuen Kapitalgesellschaften börsennotierte Aktiengesellschaften sein sollen.

Viele Unternehmen hoch defizitär

Präsident Xi Jinping hatte Anfang Juli dazu aufgerufen, die Reformen voranzutreiben, um ein "modernes System der Unternehmensführung" zu gewährleisten. So könnten die bisher staatlichen Unternehmen an "Vitalität, Konkurrenzfähigkeit und Krisenfestigkeit" gewinnen.

Viele Staatsunternehmen in China sind hoch defizitär und produzieren weit über den Inlandsbedarf hinaus. Manche Branchen wie der Energiesektor oder die Stahlproduktion werden von den staatlichen Betrieben dominiert, die gleichzeitig große Arbeitgeber sind. Die Regierung hat sich die Privatisierung zwar seit Jahren auf die Fahnen geschrieben, fürchtet aber gleichzeitig die Folgen - etwa Massenentlassungen und soziale Unruhen.

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