China verärgert mit seltenen Erden

China verärgert mit seltenen Erden
China hat die Export-Obergrenze für seltene Erden verdoppelt. Dennoch herrscht über Chinas Exportpolitik Unmut in der EU wie den USA.

China hat mit seiner Exportpolitik für seltene Erden erneut Unmut in Europa und den USA ausgelöst. Die Pekinger Führung hat die Obergrenzen für die Ausfuhr sogenannter seltener Erden am Donnerstag zwar verdoppelt, womit im zweiten Halbjahr knapp 16.000 Tonnen dieser wichtigen Metalle exportiert werden dürften. Das sind 97 Prozent mehr als in der zweiten Jahreshälfte 2010. Doch auf das Gesamtjahr gesehen sinkt die Menge im Vergleich zu 2010 etwas: auf 30.184 nach 30.258 Tonnen im Vorjahr. Das rief unmittelbar die Europäische Union und die USA auf den Plan.

"Das ist sehr enttäuschend", erklärte EU-Sprecher John Clancy. Die EU dränge China weiter dazu, einen vollen, fairen, vorhersagbaren und gleichberechtigten Zugang zu Seltenen Erden sicherzustellen. Ähnlich die Reaktion der USA: "Wir sind tief verstört darüber, wie China marktverzerrende Exportbeschränkungen bei Rohstoffen wie Seltenen Erden einsetzt."

Seltene Erden sind 17 Metalle, die für viele Hightech-Produkte wie Elektromotoren, Windräder und Smartphones benötigt werden. Derzeit hat China nahezu eine globale Monopolstellung inne - die Volksrepublik liefert mehr als 95 Prozent dieser Mineralien für den Weltmarkt. Das Land löste schon im vergangenen Jahr einen Aufschrei der Empörung in Europa und den USA aus, als es einen höheren Eigenbedarf anmeldete, den Export scharf bremste und mehrere Minen unter staatliche Kontrolle gebracht hatte. Die Preise seltener Erden schossen in der Folge um 130 Prozent in die Höhe. Westliche Industrieländer wie Deutschland, die USA und Japan warfen China wiederholt vor, das Angebot künstlich zu verknappen.

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