China stapelt bei Wachstumszielen tief

China gilt mittlerweile als Schrittmacher der Weltwirtschaft.
Vorgabe für 2016 soll ein Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent sein.

Die Volksrepublik China peilt ein Wirtschaftswachstum von 6,5 bis sieben Prozent an. Dies soll bei einer Konferenz unter Spitzenfunktionären beschlossen worden sein, wie mit der Sache vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt haben.

Bei dem Treffen, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit bereits im Dezember stattfand, hätten die Entscheidungsträger die Untergrenze von 6,5 Prozent festgelegt. Bei der Konferenz zeigte man sich offensichtlich unsicher, was die wirtschaftlichen Aussichten Chinas betrifft.

Schwächstes Wachstum seit 25 Jahren

Von offizieller Seite wollte man die Ziele nicht bestätigen und lehnte eine Stellungnahme ab. Der Volkskongress will den nächsten Fünf-Jahres-Plan, und damit auch die Wachstumsziele, Anfang März vorlegen. Bis dahin könnten sich die Zahlen freilich noch ändern. 2015 war die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft mit 6,9 Prozent so schwach gewachsen wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Die Führung hatte "rund sieben Prozent" anvisiert.

Nach jahrzehntelangem Boom mit teils zweistelligen Wachstumsraten will Peking das exportlastige Wirtschaftsmodell stärker auf die Binnenkonjunktur ausrichten und den privaten Konsum ankurbeln. Dafür nimmt die Regierung weniger Wachstum in Kauf. Doch beim Umbau hakt es. Die Börsen reagieren auf Probleme in China die letzten Monate mit wahren Kursabstürzen, so zuletzt Anfang des Jahres. Dies schürte zuletzt Sorgen, dass China als Schrittmacher für die Weltkonjunktur aus dem Tritt geraten könnte.

Kommentare